Skip to main content

Rückgang in den Grund

Zu späteren Veröffentlichungen Dieter Henrichs über das Selbstbewusstsein

  • Chapter
  • First Online:
Selbstbewusstsein

Part of the book series: Abhandlungen zur Philosophie ((ABPHIL))

Abstract

The contribution considers the later (post 1980) phase of Dieter Henrich’s theory of subjectivity. In distinction to the earlier phase, in which Henrich attempted to provide a reconstructive explanation of self-consciousness, he now moves towards the conviction that self-consciousness as such cannot be explained. We must assume a ground for self-consciousness. The contribution presents Henrich's later understanding of self-consciousness and his conception of the ground of self-consciousness.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zu den Veröffentlichungen, in welchen er seine eigene systematische Position vorlegt, gehören hauptsächlich die Textsammlungen Fluchtlinien aus dem Jahre 1982, Bewußtes Leben aus dem Jahre 1999 und die bisher ausführlichste Darstellung seiner eigenen Position in Denken und Selbstsein aus dem Jahre 2007. Als sein erstes systematisches Buch nennt Henrich (2021, S. 210) Versuch über Kunst und Leben aus dem Jahre 2001.

  2. 2.

    Henrich bezieht sich auf mehrere Stellen aus Heideggers Sein und Zeit (Henrich 1955, S. 63). Zu nennen sind hauptsächlich die Stellen: Heidegger (1986, S. 131, 196).

  3. 3.

    Im Rückblick auf seinen Aufsatz aus dem Jahre 2017 schreibt Henrich: „Schließlich bleibt es immer noch wichtig, Heideggers phänomenologischen Methodengedanken als Muster für das Ziel philosophischer Erschließungsarbeit und ebenso als Grundlage seiner Kantinterpretation im Blick zu behalten: Heidegger meint, man dürfe sich nicht von dem aus der Naturerklärung hergeleiteten Modell von ‚Kräften in ihrem Zusammenwirken‘ das Ziel jeder philosophischen Einsicht vorgeben lassen. An die Stelle dieses Modells, das eine unangemessene Vergegenständlichung einschließt, hat für ihn das Programm eines Aufweises von ‚phänomenal Gegebenem‘ zu treten – und damit der Gedanke eines Gefüges von Momenten in einem allseitigen Wechselbezug. Diese Momente sind in ‚gleicher Ursprünglichkeit‘ nicht nur voneinander verschieden, sondern in dieser ihrer Verschiedenheit miteinander verfugt. So bilden sie ein Ganzes aus, dem sie ebenso wesentlich zugehören wie es ohne sie nicht denkbar ist. Aufgabe der Philosophie ist es, dies Gefüge in der ihm eigenen Ganzheit, die zwar unmittelbar gegeben ist, die aber nicht offen zutage liegt, immer tiefer zu erschließen. Heidegger zufolge soll Kant dieses Gefüge als Einbildungskraft und damit als eigenständig-einige Verfassung der Zeitlichkeit in den Blick gebracht haben.“ (Henrich 2020, S. 1 f.)

  4. 4.

    Eine eingehende Analyse der Bedeutung des Einleitungssatzes des § 16 in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Interpretationsvorschlag Dieter Henrichs liefert Konrad Cramer (Cramer 1987). Er erklärt die Problematik des Begleitenkönnens durch das ‚Ich denke‘ im Zusammenhang mit der sprachanalytischen Bedeutung der ‚self-ascription‘ (Cramer 1987, S. 180). Er versucht wie Henrich, eine sachlich angemessene Übersetzung des am Begriff der Vorstellung orientierten cartesianischen Paradigmas, zu dem auch Kants Denken gehört, in das Paradigma der sprachanalytischen Philosophie, das sich an der Problematik des Satzes und der Satzform orientiert, zu leisten.

  5. 5.

    Zu dieser Analogie Cramer (1986, S. 78, Anm. 30).

  6. 6.

    Cramer (1986, S. 76); vgl. Cramer (1993, S. 138). Vgl. dazu auch Henrich (1976, S. 99).

  7. 7.

    Die Darstellung der drei Formeln aus dem Gesichtspunkt des Aufsatzes selbst enthält der Text von Holger Gutschmidt in diesem Band. Zum Thema vgl. auch andere Beiträge in diesem Band.

  8. 8.

    Henrich (1982b, S. 136 f.); vgl. später auch Henrich (2019, S. 221 f.). Man kann diese propositionale Form ohne Bedeutungsverlust auch in Gestalt ‚Ich meine, dass p‘ wiedergeben (vgl. Cramer 1993, S. 147).

  9. 9.

    Henrich unterscheidet zwischen ‚ich‘ und ‚Ich‘ in folgendem Sinne: „Ich bemühe mich […] das Wort ‚ich‘ klein nur dann zu schreiben, wenn es im Sinne des deiktischen Ausdrucks verwendet wird. In Großschreibung erscheint es immer dann, wenn es in irgendeinem theoriebeladenen Kontext, etwa in Bezug auf eine Entität ‚Subjekt‘, verwendet wird.“ (Henrich 2019, S. 284, Anm. 147).

  10. 10.

    Vgl. Henrich (1982a, S. 121): „Was die kodifizierten Religionen etwa ‚Glauben‘ nennen, heißt für das Denken ‚Leben in und aus Ideen‘.“

  11. 11.

    Ich danke Dieter Henrich und Manfred Frank für wichtige Hinweise.

Literatur

  • Cramer, Konrad. 1986. ‚Gegeben‘ und ‚Gemacht‘. Vorüberlegungen zur Funktion des Begriffs ‚Handlung‘ in Kants Theorie der Erkenntnis von Objekten. In Handlungstheorie und Transzendentalphilosophie, Hrsg. Gerold Prauss, 41–81. Frankfurt a. M.: Klostermann.

    Google Scholar 

  • Cramer, Konrad. 1987. Über Kants Satz: Das Ich denke, muß alle meine Vorstellungen begleiten können. In Theorie der Subjektivität, Hrsg. Konrad Cramer, Hans Friedrich Fulda, Rolf-Peter Horstmann, und Ulrich Pothast, 167–202. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Cramer, Konrad. 1993. Einheit des Bewußtseins und Bewußtsein der Einheit. Ein Problemaufriß in der Perspektive Kants. In Systeme im Denken der Gegenwart, Hrsg. Hans-Dieter Klein, 123–151. Bonn: Bouvier.

    Google Scholar 

  • Heidegger, Martin. 1986. Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1955. Über die Einheit der Subjektivität. Philosophische Rundschau 3: 28–69.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1966. Fichtes ursprüngliche Einsicht. In Subjektivität und Metaphysik. Festschrift für Wolfgang Cramer, Hrsg. Dieter Henrich und Hans Wagner, 188–232. Frankfurt a. M.: Klostermann.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1976. Identität und Objektivität. Eine Untersuchung über Kants transzendentale Deduktion. Heidelberg: Winter.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1982a. Das Selbstbewußtsein und seine Selbstdeutungen. Über Wurzeln der Religionen im bewußten Leben. In Fluchtlinien. Philosophische Essays, Dieter Henrich, 99–124. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1982b. Selbstbewußtsein und spekulatives Denken. In Fluchtlinien. Philosophische Essays, Dieter Henrich, 125–181. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1988. Identität des Subjekts in der transzendentalen Deduktion. In Kant. Analysen – Probleme – Kritik, Hrsg. Hariolf Oberer, Gerhard Seel, 39–70. Würzburg: Königshausen & Neumann.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1989. Noch einmal in Zirkeln. Eine Kritik an Ernst Tugendhats semantischer Erklärung von Selbstbewußtsein. In Mensch und Moderne. Beiträge zur philosophischen Anthropologie und Gesellschaftskritik, Hrsg. Clemens Bellut und Ulrich Müller-Schöll, 93–132. Würzburg: Königshausen & Neumann.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1999a. Bewußtes Leben. Einleitung und Übersicht zu den Themen des Bandes. In Bewußtes Leben. Untersuchungen zum Verhältnis von Subjektivität und Metaphysik, Hrsg. Dieter Henrich, 11–48. Stuttgart: Reclam.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 1999b. Subjektivität als Prinzip. In Bewußtes Leben. Untersuchungen zum Verhältnis von Subjektivität und Metaphysik, Hrsg. Dieter Henrich, 49–73. Stuttgart: Reclam.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2001. Versuch über Kunst und Leben. Subjektivität – Weltverstehen – Kunst. München: Hanser.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2004. Grundlegung aus dem Ich. Untersuchungen zur Vorgeschichte des Idealismus. Tübingen – Jena (1790–1794). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2005. Hölderlins Philosophische Grundlehre. In der Begründung, in der Forschung, im Gedicht. In Anatomie der Subjektivität. Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Selbstgefühl. Hrsg. Thomas Grundmann, Frank Hoffmann, Catrin Misselhorn, Violetta L. Waibel, und Véronique Zanetti, 300–324. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2007. Denken und Selbstsein. Vorlesungen über Subjektivität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2010a. Selbstbewusstsein und Gottesgedanke. In Selbstbewusstsein und Gottesgedanke. Ein Wiener Symposion mit Dieter Henrich über Philosophische Theologie, Hrsg. Rudolf Langthaler und Michael Hofer, 9–22. Wien: Braunmüller.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2010b. Wie ist Subjektivität zu begreifen? Dieter Henrich zu Ulrich Barth. In Selbstbewusstsein und Gottesgedanke. Ein Wiener Symposion mit Dieter Henrich über Philosophische Theologie, Hrsg. Rudolf Langthaler und Michael Hofer, 54–80. Wien: Braunmüller.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2010c. Die Genesis von Grundgedanken. Dieter Henrich zu Dietrich Korsch. In Selbstbewusstsein und Gottesgedanke. Ein Wiener Symposion mit Dieter Henrich über Philosophische Theologie, Hrsg. Rudolf Langthaler und Michael Hofer, 119–132. Wien: Braunmüller.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2016. Sein oder Nichts. Erkundungen um Samuel Beckett und Hölderlin. München: Beck.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2019. Das Ich, das viel besagt. Fichtes Einsicht nachdenken. Frankfurt a. M.: Klostermann.

    Google Scholar 

  • Henrich, Dieter. 2020. Endlichkeit des Subjektes. Im Rückblick auf ‚Über die Einheit der Subjektivität (1955)‘. e-Journal. Philosophie der Psychologie 26: 1–9. http://www.jp.philo.at/texte/HenrichD2.pdf.

  • Henrich, Dieter. 2021. Ins Denken Ziehen. Eine philosophische Autobiographie. Im Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. München: Beck.

    Google Scholar 

  • Kant, Immanuel. 1902 ff. Gesammelte Schriften. Berlin: de Gruyter (= AA).

    Google Scholar 

  • Kant, Immanuel. 1990. Kritik der reinen Vernunft. Hrsg. Raymund Schmidt. Hamburg: Meiner (= KrV).

    Google Scholar 

  • Schulz, Walter. 1953/1954. Über den philosophiegeschichtlichen Ort Martin Heideggers. Philosophische Rundschau 2 (3): 65–93.

    Google Scholar 

  • Schulz, Walter. 1977. „…als ob Heraklit danebensteht“. In Erinnerung an Martin Heidegger, Hrsg. Günther Neske, 223–228. Pfullingen: Neske.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Jan Kuneš .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2022 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Kuneš, J. (2022). Rückgang in den Grund. In: Frank, M., Kuneš, J. (eds) Selbstbewusstsein. Abhandlungen zur Philosophie. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63683-1_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-63683-1_3

  • Published:

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-63682-4

  • Online ISBN: 978-3-662-63683-1

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics