Zusammenfassung
Pflegefachkräfte sollten mit den stetigen Veränderungen Schritt halten und Innovation in ihre Arbeit integrieren, um effektive und attraktive Ergebnisse zu erzielen. Die Aktivierung innovativer Prozesse in der Pflege führt zur Senkung der Kosten sowie einer Verbesserung der pflegerischen Qualität. Material und Methoden: Um den Innovationsprozess in der Pflege am Zeynep Kamil-Krankenhaus in Istanbul zu beginnen, mussten einige Vorbereitungen getroffen werden. Zunächst wurde der Wissensstand der Pflegefachkräfte durch regelmäßige Schulungen verbessert. Eine individuelle Beratung mittels Coaching wurde eingeführt, und es wurden Wettbewerbe organisiert, um den Prozess interessanter zu gestalten. Die Teilnehmerrate wurde durch Anwendung eines Belohnungssystems erhöht. Durch Umsetzung dieser Punkte wurde eine Innovationskultur geschaffen. Ergebnisse: Während der Aktivierung des innovativen Prozesses, welcher 2012 eingeleitet wurde, wurden am Zeynep Kamil-Krankenhaus Wettbewerbe durchgeführt sowie Symposien abgehalten. Während der 7-jährigen Periode schlossen die Pflegefachkräfte dieser Klinik 376 innovative Projekte ab. Jedes dieser Projekte hatte einen schöpferischen Charakter, und die Pflegefachkräfte waren durch diese Projekte in der Lage, neue und kreative Aktivitäten zu unterstützen, welche die Qualität der Pflege steigerten. Für 50 innovative Projekte wurde der Patentierungsprozess abgeschlossen. Des Weiteren wurden weitere Studien initiiert, um neue Erfindungen zu erschaffen. Fazit: Regelmäßige Übung, Vorbilder und wissenschaftliche Aktivitäten, die in den Prozess der Innovationsentwicklung einführen, lassen diesen interessanter werden und machen ersichtlich, dass Pflegefachkräfte äußerst wichtig sind, um den Innovationsprozess in der Pflege einzuleiten.
Die digitale Transformation schreitet auch im Gesundheitswesen voran und lässt neue Fachdisziplinen wie die Präzisionsonkologie entstehen. Diese erfordern oftmals die Zusammenarbeit von Personen mit unterschiedlichem Fachwissen, die komplexe Probleme aus interdisziplinärer Perspektive betrachten und zur Lösung neue Wege beschreiten. Am MOLIT-Institut für personalisierte Medizin entwickeln Ärzte, Biologen und Informatiker in einem agilen Arbeitsumfeld in crossfunktionalen Expertenteams innovative Softwarelösungen für die Präzisionsonkologie. Die Implementierung von Agilität in diesen Teams erfordert jedoch nicht nur eine veränderte Denk- und Arbeitsweise der Mitarbeiter, sondern auch einen grundlegenden Wandel in der Organisationsstruktur und im Führungsverständnis. Zu den Herausforderungen gehört, in solchen Expertenteams neben alternativen Karrieremodellen auch einen coachenden und moderierenden Führungsstil zu etablieren, der auf Top-down-Entscheidungen verzichtet.
Rasante technische Entwicklungen prägen nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das Gesundheits- und Pflegewesen und die Berufsgruppe der Pflegenden. Aufgrund der Breite der Aufgabenbereiche ist es zunehmend herausfordernd, die richtigen Techniken auszuwählen und in die Pflegepraxis einzuführen. Neben der Bewertung der Kostenstrukturen von technischen Hilfen muss immer auch eine enorme Bildungsarbeit geleistet werden. Darüber hinaus müssen Arbeitsprozesse umgestaltet und mit den beteiligen Berufsgruppen neu abgesprochen werden. Technische Hilfen erfordern sehr oft ein neues, damit verbundenes Dienstleistungsangebot. Pflege muss hier konzeptionell tätig werden, damit der Nutzen für die Patienten und Bewohner auch tatsächlich realisiert werden kann. Ziel dieses Beitrags ist es, einen systematischen Überblick über technische Hilfen und Neuerung in der Pflege zu geben und dabei die Herausforderungen insbesondere bei der Anschaffung und Implementierung für alle Beteiligten auf den verschiedenen Ebenen zu benennen.
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DOĞAN MERiH, Y., Bochum, S., Fegeler, C., Martens, U., Elsbernd, A. (2021). Keine Angst vor Technik – Potenziale neuer Technologie und Digitalisierung proaktiv erschließen. In: Tewes, R., Matzke, U.C. (eds) Innovative Personalentwicklung im In- und Ausland. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62977-2_4
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