Zusammenfassung
Nach einer kurzen Darstellung zentraler Wirkprinzipien systemischer Therapie wird das Verständnis der therapeutischen Beziehung zunächst in seinem historischen Wandel dargestellt. Nach den humanistisch geprägten Anfängen kam es durch die Mailänder Schule (Selvini-Palazzoli et al.) und die strategischen Ansätze (z. B. Jay Haley) zu einer sehr markanten Veränderung der Beziehungsgestaltung mit Betonung von Verstörung und Musterunterbrechung. Wenn auch die autoritäre Expertenhaltung nach der konstruktivistischen Wende wieder aufgegeben wurde und einem kooperativen Modell mit wohlwollend empathischer Haltung gewichen ist, bleibt doch auch ein Funken „Respektlosigkeit“ gegenüber dysfunktionalen Überzeugungen und Symptomen (nicht gegenüber der Person) Teil der therapeutischen Haltung. Die damit verbundenen „Verstörungen“ werden in Kauf genommen und durch ein aktiv unterstützendes, entwicklungsförderndes Beziehungsangebot abgefedert. Auftretenden Schwierigkeiten in der therapeutischen Beziehung wird durch reflexive Fragen und ein unerschrockenes Interesse am Erleben des Klienten begegnet.
Teile dieses Beitrages wurden auch im Praxisbuch Systemische Therapie. Vom Fallverständnis zum wirksamen psychotherapeutischen Handeln in klinischen Kontexten (Wagner 2020) veröffentlicht.
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Wagner, E. (2020). Die therapeutische Beziehung aus systemischer Perspektive. In: Riffer, F., Sprung, M., Kaiser, E., Streibl, L. (eds) Therapeutische Beziehungen. Psychosomatik im Zentrum, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60817-3_7
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