Zusammenfassung
Seit den ersten Stadtgründungen vor über 10.000 Jahren sind Städte Plätze des Handels und des sozialen und kulturellen Austausches. Sie sind durch einen Bedeutungsüberschuss gegenüber ihrem Umland gekennzeichnet, der dazu führt, dass sich Güter- und Informationsströme auf städtische Räume konzentrieren. Auch heute ist die Attraktivität einer Stadt als Wirtschaftsstandort die wichtigste Grundlage für ihre finanzielle Handlungsfähigkeit. Der Wirtschaftsverkehr ist ein integraler Bestandteil der Stadtentwicklungs- und der Stadtverkehrsplanung. Die städtische Verkehrsplanung hat die Aufgabe, vorausschauend die Erreichbarkeit der Wirtschaftsstandorte und die Grundlagen für eine effiziente Warenverteilung sicherzustellen. Bauleitplanung und Verkehrsplanung müssen dazu eng aufeinander abgestimmt werden, da die Ausweisung gewerblicher Baugebiete für lange Perioden die Verteilung des Wirtschaftsverkehrs in der Stadt determiniert. Darüber hinaus steht die Verträglichkeit des Wirtschaftsverkehrs mit angestrebten straßenräumlichen Qualitäten und bestehenden Grenzwerten für Lärm- und Luftschadstoffimmissionen im Zentrum der planerischen Gestaltung des Wirtschaftsverkehrs. Komplementär ist dafür zu sorgen, dass Verkehrsmittel und Betriebsanlagen für logistische Prozesse wirtschaftlich effizient eingesetzt werden können. Die folgenden Ausführungen geben einen Überblick über die Bestandteile und Entwicklungen des Systems Wirtschaftsverkehr, die Gewinnung von Informationen für die Systembeobachtung und über Ansätze für die Wirtschaftsverkehrsplanung in städtischen Regionen.
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Leerkamp, B. (2021). Modelle und Strategien des Güterverkehrs – Grundlagen, Ziele, Methoden. In: Vallée, D., Engel, B., Vogt, W. (eds) Stadtverkehrsplanung Band 2. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59695-1_10
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