Zusammenfassung
Im siebten Kapitel werden erneut die Grundlagen des rationalen Entscheidens bei Risiko angewendet, um ein in realen wirtschaftlichen Entscheidungssituationen allgegenwärtiges Problem zu analysieren: Die Bewertung unsicherer Zahlungsüberschüsse bzw. Ansprüche darauf. Das grundlegende Bewertungskonzept ist das der Ermittlung des Sicherheitsäquivalents, d. h. desjenigen sicheren Geldbetrages, der dem Entscheider denselben erwarteten Nutzen bietet wie der unsichere Zahlungsüberschuss. Es hat gegenüber der Nutzenbewertung den großen Vorteil, dass der Wert der Alternative durch eine monetäre Größe angegeben wird.
Das Sicherheitsäquivalent ist ein Grenzpreis aus Verkäufersicht, d.h. der Mindestpreis, ab dem der Entscheider bereit ist, den unsicheren Überschuss zu verkaufen. Diesem Grenzpreis aus Verkäufersicht wird der Wert aus Käufersicht gegenübergestellt. Zudem wird untersucht, wie sich Risikoverbund und Bewertungsverbund zwischen Überschüssen auf die Bewertung dieser Überschüsse mit dem Sicherheitsäquivalent auswirken.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Dies folgt aus der Jensen’schen Ungleichung. Vgl. Kap. 5, Abschn. 5.2.2.3.
- 2.
Dies folgt ebenfalls aus der Jensen’schen Ungleichung.
- 3.
Das Maximum der quadratischen Nutzenfunktion liegt bei \( \overline{\text{x}} = 300 \), eine Steigerung von \( \text{x}_{\text{a}} \) über das Niveau von 200 hinaus würde also bei einem Gewinn aus dem Glücksspiel in den unzulässigen Bereich der Nutzenfunktion führen.
- 4.
Bei linearer Nutzenfunktion und bei exponentieller Nutzenfunktion mit Normalverteilung sind die waagrechten Abstände zwischen zwei beliebigen Indifferenzkurven für alternative Ordinatenabschnitte gleich. Hier existiert kein Reichtumseffekt, sodass der Wert aus Käufersicht stets mit dem aus Verkäufersicht übereinstimmt. Bei allen anderen Nutzen-funktionen ist das nicht der Fall.
- 5.
Literatur
Ballwieser, W.: Die Wahl des Kalkulationszinsfußes bei der Unternehmensbewertung unter Berücksichtigung von Risiko und Geldentwertung. Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis 33, 97–114 (1981)
Ballwieser, W.: Unternehmensbewertung und Komplexitätsreduktion, 3. Aufl. Gabler, Wiesbaden (1990)
De Groot, M.H.: Optimal Statistical Decisions. Bogotá, New York (1970)
Franke, G., Hax, H.: Finanzwirtschaft des Unternehmens und Kapitalmarkt, 6. Aufl. Springer, Berlin (2009)
Hershey, J.C., Schoemaker, P.J.H.: Probability Versus Certainty Equivalence Methods in Utility Measurement: Are they Equivalent? Manage. Sci. 31, 1213–1231 (1985)
Kruschwitz, L.: Risikoabschläge, Risikozuschläge und Risikoprämien in der Unternehmensbewertung. Der Betrieb 54, 2409–2413 (2001)
Kruschwitz, L., Löffler, A.: Semi-subjektive Bewertung. Z. Betriebswirtsch. 73, 1335–1345 (2003)
Machina, M.J.: Choice under uncertainty: problems and unsolved. Econ. Perspect. 1, 121–154 (1987)
Pratt, J.W.: Risk aversion in the small and in the large. Econometrica 32, 122–136 (1964)
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Laux, H., Gillenkirch, R., Schenk-Mathes, H. (2018). Bewertung unsicherer Zahlungsüberschüsse. In: Entscheidungstheorie. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-57818-6_7
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-57817-9
Online ISBN: 978-3-662-57818-6
eBook Packages: Business and Economics (German Language)