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Kontroll- und Rechenschaftspflichten von Vorständen gemeinnütziger Körperschaften

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Strategisches Management humanitärer NGOs
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Zusammenfassung

Der Beitrag stellt den Prinzipal-Agent-Konflikt dar, wie er sich in gemeinnützigen Körperschaften, die in einem größeren Maße als gewerbliche Körperschaften auf Vertrauen ihrer Kunden, Mitglieder, Spender, (Zu-)Stifter und der Öffentlichkeit angewiesen sind, zeigt. Dabei wird der Fokus auf die sogenannten Informationsasymmetrien gelegt, die zwischen aufsichtführenden Organen (die häufig gar ehrenamtlich wirken) und das tägliche Geschäft führenden Organen – den „Prinzipalen“ und den „Agenten“ – in einer gemeinnützigen Körperschaft bestehen. Den Informationsrechten der Vereinsmitglieder nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), ihrer Effektivität vor der Folie des Prinzipal-Agent-Konflikts sowie ihrer teilweisen Lückenhaftigkeit wird dabei ein besonderes Augenmerk geschenkt. Den Abschluss bilden Vorschläge zur Stärkung der Informationsrechte der Vereinsmitglieder.

Der Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Auffassung des Autors wieder.

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Notes

  1. 1.

    Berühmt wurde die Aussage des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Stadthagen, der im Rahmen der Beratungen des BGB ausführte, das BGB-Vereinsrecht sei das Recht der „Skat-, Kegel-, Sauf- und Rauchvereine“; siehe Mugdan I, Die gesamten Materialien zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Berlin 1899, S. 995.

  2. 2.

    Segna, Vorstandskontrolle in Großvereinen, 2002, S. 23.

  3. 3.

    Der aus der angelsächsischen betriebswirtschaftlichen Literatur stammende Begriff des Stakeholders bezeichnet ganz allgemein (natürliche oder juristische) Personen, die in ein Projekt oder einen Prozess investiert haben und ein Interesse am Wohl und Wehe dieses Prozesses und somit am Schicksal ihres Einsatzes haben. Ihr Einsatz können materielle (z. B. Geld- oder Sachspenden) und/oder immaterielle Investitionen (z. B. Zeitspenden) sein.

  4. 4.

    Bei gemeinnützigen Stiftungen.

  5. 5.

    Ebenfalls bei gemeinnützigen Stiftungen.

  6. 6.

    Bei gemeinnützigen Gesellschaften mit beschränkter Haftung.

  7. 7.

    Bei gemeinnützigen Aktiengesellschaften, die gemäß § 51 Abs. 1 Satz 2 AO i. V. m. § 1 Abs. 1 Nr. 1 KStG möglich sind.

  8. 8.

    Bei gemeinnützigen Genossenschaften (vgl. § 51 Abs. 1 Satz 2 AO i. V. m. § 1 Abs. 1 Nr. 2 KStG).

  9. 9.

    Gersch, in: Klein, AO, Kommentar, 12. Auflage, 2014, § 63 Rn. 1.

  10. 10.

    Siehe z. B. die §§ 6 bis 11 StiftG NRW i. d. F. vom 15.02.2005 (GV.NRW. S. 52), zuletzt geändert durch ÄndG vom 09.02.2010 (GV.NRW. S. 112).

  11. 11.

    Suerbaum, in: Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli, Stiftungsrecht, Kommentar, 2011, Teil C, Abschn. VII. Rn. 161.

  12. 12.

    Andrick/Suerbaum, Stiftung und Aufsicht, 2001, § 4 Rn. 2; Backert, in: Werner/Saenger (Hrsg.), Die Stiftung, 2009, Rn. 1256.

  13. 13.

    Suerbaum (o. Fußn. 12), Teil C, Abschn. VII. Rn. 168.

  14. 14.

    Vgl. BGHZ 99, 344 (349); OVG Nds. NJW 1985, 1572 (1572); OVG NRW NVwZ 1996, 913 (914), OVG NRW NVwZ-RR 1996, 426 (427), Saenger/Veltmann, ZSt 2005, 281 (282, 286); Suerbaum, NVwZ 2005, 160 (161). Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Band I, 2, 1983: Die juristische Person, S. 137, formulierte, Stiftungsaufsicht sei „Korrelat dazu, dass das Geschehen in der Stiftung nicht autonom durch die Organe bestimmt werden kann.“ Daher wird in der Literatur auch zumeist empfohlen, neben die staatliche Stiftungsaufsicht ein stiftungsinternes Kontrollorgan in der Satzung zu verankern (vgl. Suerbaum [o. Fußn. 11], Teil C, Abschn. VII. Rn. 169; Hof, in: von Campenhausen/Richter, Stiftungsrechts-Handbuch, 4. Auflage, 2014, § 10 Rn. 167). § 8 Abs. 2 Satz 2 StiftG BadWürtt. statuiert in einem solchen Falle ein Ruhen der staatlichen Aufsicht, solange auf diese Weise eine effektive und unabhängige Kontrolle als gesichert erscheint.

  15. 15.

    Bei der folgenden Darstellung stütze ich mich auf meine Ausführungen in ZRP 2007, 50 (51 ff.).

  16. 16.

    Zur Kritik an diesem wirtschaftswissenschaftlichen Modell siehe nur Kahneman, Schnelles Denken, Langsames Denken, 2012, S. 508 ff.

  17. 17.

    Richter/Furubotn, Neue Institutionenökonomik, 2. Auflage, 1999, S. 163; Bachert, in: Bachert, Corporate Governance in Nonprofit-Unternehmen, 2006, S. 17, 29.

  18. 18.

    Richter/Furubotn, Neue Institutionenökonomik, 2. Auflage, 1999, S. 163; Kirsch, Neue Politische Ökonomie, 4. Auflage, 1997, S. 83.

  19. 19.

    Koss, in: Hopt/von Hippel/Walz, Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft, 2005, S. 197, 204 ff.

  20. 20.

    Koss, in: Hopt/von Hippel/Walz (o. Fußn. 20), S. 197, 204.

  21. 21.

    S. dazu die von Strasser/Stricker, in: Hopt/von Hippel/Walz (o. Fußn. 20), S. 127, 131 zusammengetragenen empirischen Befunde.

  22. 22.

    Koss, in: Hopt/von Hippel/Walz (o. Fußn. 20), S. 197, 205; Bachert (o. Fußn. 18), S. 17, 41.

  23. 23.

    Hof, in: von Campenhausen/Richter (o. Fußn. 15), § 8 Rn. 1.

  24. 24.

    Bachert (o. Fußn. 18), S. 17, 45.

  25. 25.

    Vgl. Mugdan I, Die gesamten Materialien zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Berlin 1899, S. 410: Der Vorstand ist verpflichtet, „bei der Geschäftsführung nach dem Willen der Mitglieder, soweit ihm ein solcher kundgegeben wird, sich zu richten.“ S. ausführlich zum Weisungsrecht der Mitgliederversammlung Segna (o. Fußn. 3), S. 128 ff.

  26. 26.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 130.

  27. 27.

    Luhmann, Vertrauen, 4. Auflage, 2000, S. 1.

  28. 28.

    Offe, in: Hartmann/Offe, Vertrauen. Die Grundlagen des sozialen Zusammenhalts, 2001, S. 364, 369.

  29. 29.

    Luhmann, in: Hartmann/Offe (o. Fußn. 28), S. 143, 144.

  30. 30.

    Luhmann (o. Fußn. 27), S. 27.

  31. 31.

    Frey, in: Hopt/von Hippel/Walz (o. Fußn. 20), S. 167, 168.

  32. 32.

    Buchna/Leichinger/Seeger/Brox, Gemeinnützigkeit im Steuerrecht, 11. Auflage, 2015, S. 455; Hüttemann, Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht, 3. Auflage, 2015, Kap. 8, Rn. 8.6.

  33. 33.

    Walz, in: Walz (Hrsg.), Rechnungslegung und Transparenz im Dritten Sektor, 2004, 1 (6).

  34. 34.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 202.

  35. 35.

    Individuelle Informationsrechte, die als subjektives Recht aus der Mitgliedschaft jedem einzelnen Mitglied zufließen, sollen bei diesem Beitrag außer Betracht bleiben. S. dazu ausführlich Segna (o. Fußn. 3), S. 264 ff.

  36. 36.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 203.

  37. 37.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 204.

  38. 38.

    BGH NJW-RR 1988, 745 (748) (zum Rechenschaftsbericht); Segna (o. Fußn. 3), S. 204.

  39. 39.

    BGH NJW-RR 2003, 830; Segna (o. Fußn. 3), S. 205; Hemmerich, Möglichkeiten und Grenzen wirtschaftlicher Betätigung von Idealvereinen, 1982, S. 156.

  40. 40.

    Haas-Scholl, Informationsansprüche und -pflichten im Idealverein, in: Festschrift für Hadding, 2004, S. 365; Sauter/Schweyer/Waldner, Der eingetragene Verein, 20. Auflage, 2016, Rn. 281.

  41. 41.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 206.

  42. 42.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 207.

  43. 43.

    Reichert, Vereins- und Verbandsrecht, 13. Auflage, 2016, Rn. 1682; Segna (o. Fußn. 3), S. 207.

  44. 44.

    Vgl. insoweit beispielhaft Kap. X. Ziff. 1.3 der ASB-Bundesrichtlinie.

  45. 45.

    S. dazu nur ausführlich Segna (o. Fußn. 3), S. 417 ff. m. w. N.

  46. 46.

    Bei Großvereinen, die sich zumeist durch föderal strukturierte Untergliederungen auszeichnen, dürfte die Mitgliederversammlung ohnehin in den meisten Fällen als sog. Delegiertenversammlung begegnen. Zu Delegiertenversammlungen allgemein s. Reichert (o. Fußn. 43), Rn. 5743 ff.

  47. 47.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 206.

  48. 48.

    S. dazu auch Krimmer/Weitemeyer/Kleinpeter/Vogt/von Schönfeld, Transparenz im Dritten Sektor. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, 2014, S. 160.

  49. 49.

    Empirische Erhebungen liegen – soweit ersichtlich – zu dieser Frage nicht vor.

  50. 50.

    Segna (o. Fußn. 3), S. 131.

  51. 51.

    Baums, Bericht der Regierungskommission Corporate Governance, 2001, S. 276.

  52. 52.

    S. dazu ausführlich Kreutz, (o. Fußn. 15), S. 53 ff. S. dazu auch Krimmer/Weitemeyer/Kleinpeter/Vogt/von Schönfeld, Transparenz im Dritten Sektor. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, 2014, S. 162.

  53. 53.

    Kreutz, (o. Fußn. 15), S. 53.

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Kreutz, M. (2018). Kontroll- und Rechenschaftspflichten von Vorständen gemeinnütziger Körperschaften. In: Heuser, M., Abdelalem, T. (eds) Strategisches Management humanitärer NGOs. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55749-5_12

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