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Was ist ein gutes Leben in einer digitalen Welt?

Autonomes Handeln statt sozialer Techniken

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CSR und Digitalisierung

Part of the book series: Management-Reihe Corporate Social Responsibility ((MRCOSORE))

Zusammenfassung

Was genau bedeutet es, in einer „digitalen“ Welt zu leben? Was macht das „Digitale“ in unserer modernen Welt aus und wie gut sind wir dafür gerüstet? Wenn wir über die Veränderungen nachdenken, die die „digitale Revolution“ seit Beginn dieses Jahrtausends für unser Leben bedeutet und in der Zukunft ganz sicher noch bereithalten wird, betrachten wir diesen Wandel meist als Zwischenergebnis eines technisch begründeten Fortschritts. Technische Neuerungen, Erkenntnisse und Möglichkeiten nehmen beständig Einfluss darauf, wie wir denken, wie wir kommunizieren und unsere Beziehungen leben, kurz auf unser gesamtes Leben. Dabei gehen wir vielfach davon aus, dass sich technische Kategorien im Kontext eines (natur-)wissenschaftlich geprägten Weltbildes auf gesellschaftliche und soziale Lebenswelten übertragen lassen, und nehmen mögliche Schwierigkeiten als Reibungsverluste oder Übergangsphänomene hin. Dass sich Apparate aber anders verhalten als Organismen, ist deutlich mehr als eine Binsenweisheit, wenn wir darüber nachdenken wollen, wie aus technischen Erkenntnissen bzw. Möglichkeiten soziale Realität und eine weiterhin menschliche Zukunft entstehen soll.

Man muss jemand sein, bevor man etwas mitzuteilen hat (Jaron Lanier).

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Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu die Schriften Jean‐Jacques Rousseaus zur Erziehung des Menschen in seinem Roman Emile oder seinem Entwurf eines modernen Gesellschaftsvertrages (Rousseau 2006, 1986).

  2. 2.

    Smombies – Jugendwort des Jahres 2015, Mischung aus Smartphone und Zombie bezeichnet Menschen, die sich durch den permanenten Gebrauch ihres Smartphones kaum noch auf ein menschliches Gegenüber konzentrieren können.

  3. 3.

    Die Vielfältigkeit einer solchen modernen Entwicklung zeigte der Soziologe Ulrich Beck bereits in den 1980er Jahren auf: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Suhrkamp, Frankfurt 2015.

  4. 4.

    Vgl. dazu auch die Kolumne von Gerow von Randow: Technik verblödet? 23. Mai 2014 auf ZEIT Online.

  5. 5.

    Vgl. auch meine Ausführungen zur Kritik an sozialen Netzwerken in meinem Buch: Auf die Freundschaft. Eine philosophische Begegnung oder wie Menschen zu Freunden werden, Ludwig, München 2014.

  6. 6.

    Ein Begriff, den Evgeny Morozov in seinem Buch Smarte neue Welt. Digitale Technik und die Freiheit des Menschen einführt: „Das Bestreben, alle komplexen sozialen Zusammenhänge so umzudeuten, dass sie entweder als genau umrissene Probleme mit ganz bestimmten, berechenbaren Lösungen oder als transparente, selbstevidente Prozesse erscheinen, die sich – mit den richtigen Algorithmen! – leicht optimieren lassen, wird unerwartete Folgen haben. … Ich bezeichne die Ideologie, die derartige Ansprüche legitimiert und sanktioniert, als ‚Solutionismus‘“ (Morozov 2013, S. 25).

  7. 7.

    Hier sei auch auf den Begriff Hannah Arendts verwiesen, die in ihrem Werk „Vita activa“ auf die „Zwischenräume“ menschlicher Beziehungen als die eigentlichen Orte politischen Handelns verwies, in: Hannah Arendt: Vita activa oder vom tätigen Leben, München 1992.

  8. 8.

    Zu dieser Ambivalenz lohnen sich die Ausführungen von Kathrin Passig und Sascha Lobo in ihrem Buch: Internet. Segen oder Fluch, Berlin 2012.

  9. 9.

    Der Kodex findet sich auf der Internetseite des Instituts der Praxis für Philosophie in Darmstadt, das von Gernot Böhme geleitet wird: http://www.ipph-darmstadt.de/aktuelles/.

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Schmidt, I. (2017). Was ist ein gutes Leben in einer digitalen Welt?. In: Hildebrandt, A., Landhäußer, W. (eds) CSR und Digitalisierung. Management-Reihe Corporate Social Responsibility. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53202-7_81

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  • Print ISBN: 978-3-662-53201-0

  • Online ISBN: 978-3-662-53202-7

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