Zusammenfassung
Die Leistungsmenge von Krankenhäusern ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, die Ressourcen zur Finanzierung und Erbringung derselben jedoch in einem geringeren Maße. Die Ressourcen wurden relativ knapper, sodass die Ökonomie in der Medizin eine größere Rolle spielt. Als Folge davon haben Krankenhäuser ihre Produktivität erhöht. Aufgrund der demographischen Entwicklung muss sie aber noch weiter beachtlich steigen, um künftig Rationierung vermeiden zu können. Flankierend muss eine Dämpfung des Nachfragewachstums über Themen wie Indikationsqualität, sektorenübergreifende Versorgung und Prävention erfolgen. Ferner sind zusätzliche Einnahmen für das Gesundheitswesen zu erschließen. Allein steigende Beitragssätze zur GKV werden aufgrund negativer Effekte für die Erwerbstätigen keine Lösung sein. Eine sozial abgefederte Eigenbeteiligung der Patienten ist unumgänglich. Eine relevante Erhöhung der Produktivität ist auf der Verbundebene und sektorenübergreifend möglich, insbesondere um den Fixkostenproblemen kleinerer Krankenhäuser zu begegnen. Die großzügige Krankenhauserreichbarkeit in Deutschland würde eine stärkere Bündelung der Kapazitäten vielerorts erlauben. Ein weitergehendes Konzept zur Steigerung der Produktivität ist das der Netzwerkmedizin. Hierzu bildet sich ein bundesweites Netzwerk von Kliniken, das den Patienten eine überdurchschnittliche Qualität anbietet und darüber eine Patientenbindung erreicht, die effizientere Versorgungsstrukturen ermöglicht.
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Augurzky, B. (2016). Probleme im stationären Sektor aus Sicht des Ökonomen. In: Jerosch, J., Linke, C. (eds) Patientenzentrierte Medizin in Orthopädie und Unfallchirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48081-6_10
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