Zusammenfassung
Die größten Probleme bereitet dem Hörgeschädigten nicht primär die Verschlechterung der Hörschwelle, sondern die damit verbundene Reduzierung des Sprachverstehens und die Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit, die am Ende zu sozialer Isolation führen und im Kindesalter die soziale, psychische, emotionale und intellektuelle Entwicklung gefährden. Die unmittelbare Zielsetzung der Versorgung mit technischen Hörhilfen ist deshalb die weitestgehende Verbesserung des Sprachverstehens unter Alltagsbedingungen, also insbesondere in alltagsrelevanten Störgeräuschen, gemessen an den Leistungen des Normalhörenden. Zu den technischen Hörhilfen gehören am Ohr getragene konventionelle schallverstärkende Hörgeräte, in das Mittelohr oder den Schädelknochen des Felsenbeins eingebrachte (teil)implantierbare schwingungsverstärkende Hörgeräte und das den Hörnerv elektrisch stimulierende Cochlea-Implantat. In diesem Kapitel werden die Grundlagen zur Erkennung von Hörstörungen, die vielfältigen Hörtests, die zugrunde liegenden Störungen sowie die Möglichkeiten von technischen Hörhilfen dargelegt.
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Notes
- 1.
Hier und auf den folgenden Seiten dieses Beitrages stehen die Artikel vor personenbezogenen Substantiven in keiner exklusiven Relation zum Geschlecht der respektiven Person.
- 2.
In der experimentellen Psychologie werden Empfindungen und Wahrnehmungen voneinander abgegrenzt; die komplexe Wahrnehmung ergibt sich demnach aus Verarbeitung und Assoziation der elementaren, durch Qualität und Intensität definierten Empfindungen.
- 3.
… nicht etwa die 0-phon-Linie, denn die mittlere Normalschwelle bei 1000 Hz beträgt etwa 3 dB SPL.
- 4.
Aus diesem Grund kann eine beidseitige Mittelohrkomponente von 50 dB tonaudiometrisch nicht exakt bestimmt werden.
- 5.
Wegen dieses Effektes muss auch darauf geachtet werden, dass der Gehörgang des Prüfohres bei der KL-Messung offen bleibt.
- 6.
In der angelsächsischen Literatur heißt dieser Test ABLB (alternate binaural loudness balance).
- 7.
Die kategoriale Lautheit ist von der in Abschn. 2.1 beschriebenen Verhältnislautheit zu unterscheiden.
- 8.
Meistens kommt es hierbei nur auf die linguistische und nicht die semantische Erkennung an (obwohl die semantische Erkennung eines Testwortes seine korrekte linguistische Wiedergabe sehr unterstützt).
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Hoth, S., Steffens, T. (2015). Audiometrie - Die Untersuchung des Gehörs und seine technische Versorgung. In: Kramme, R. (eds) Medizintechnik. Springer Reference Technik . Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45538-8_15-1
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