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Der Feldzugang im organisationalen Feld der ordnungsrechtlichen Unterbringung – eine Praxisreflexion

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Krisen des Feldzugangs

Part of the book series: Wissen, Kommunikation und Gesellschaft ((WISSEN))

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Zusammenfassung

Forschung im Feld erfordert einen Zugang zum Feld, um Zutritt ins Feld zu gewinnen: ohne Zugang zum Feld keine Forschung. Im vorliegenden Beitrag soll der Zugang ins Feld vor dem Hintergrund unterschiedlicher institutioneller Voraussetzungen thematisiert werden. Grundlage hierfür ist ein qualitativ angelegtes Projekt im Feld der Wohnungslosenforschung zur ordnungsrechtlichen Unterbringung. Anhand der Erfahrungen der Forschenden wird aufgezeigt, wo und wie der Feldzugang scheitern oder an seine Grenzen geraten kann. Fokussiert werden in diesem Zusammenhang die spezifischen organisationalen Charakteristika sowie Akteursebenen und -konstellationen, mit denen die Forschenden im Prozess des Feldzugangs zu tun hatten, aber auch die Rolle der Auftraggebenden und das institutionelle Setting der Forschenden. Dargelegt werden hierbei die konkreten Formen der Reaktion und Kommunikation seitens der organisationalen Akteur*innen, die zu einem Scheitern (oder Gelingen) des Feldzugangs führen können sowie der Einfluss verschiedener institutioneller Akteurskonstellationen auf das Scheitern (oder Gelingen) des Feldzugangs. Dabei wird insbesondere Bezug auf die Kategorie ‚Vertrauen‘ genommen.

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Notes

  1. 1.

    Hinsichtlich der Relevanz von Geschlecht im Feldzugang im Universitäts-Kontext sei auf Lempp et al. (2018, S. 19 ff.) verwiesen.

  2. 2.

    Das Projekt ‚Analyse der Schnittstellen der ordnungsrechtlichen Unterbringung in Zuständigkeit der Gemeinden zu Leistungen nach § 67 SGB XII in örtlicher und überörtlicher Zuständigkeit – eine Fallstudie im Regierungsbezirk Schwaben‘ wurde im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe München und Oberbayern Koordination Wohnungslosenhilfe Südbayern in einer Kooperation der Hochschule Kempten mit dem Süddeutschen Institut für empirische Sozialforschung durchgeführt.

  3. 3.

    Die Versorgung von Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen wird durch den Begriff der Wohnungsnotfallhilfe geprägt. Dieser Begriff versucht, das Zusammenspiel von Polizei- und Ordnungsrecht zur Gefahrenabwehr bei akuter Obdachlosigkeit sowie bestehende sozialhilferechtliche Ansprüche nach Eintreten der Wohnungslosigkeit zu erfassen.

  4. 4.

    Nochmals sei darauf verwiesen, dass es sich dabei um kondensierte Felderfahrungen handelt. Diese bedürfen im Weiteren einer systematischen empirischen Überprüfung.

  5. 5.

    Einen wichtigen Hinweis liefern Lau und Wolff (1983, S. 419). Sie zeigen anhand der Sozialverwaltung, „wie der Forscher mit seinem Untersuchungsinteresse von einer Institution wie der Sozialverwaltung als Klient definiert wird. Vergleichbar mit einem Klienten muss er sein Anliegen formulieren. Dieses Anliegen und seine Implikationen (Forschungsfrage, Methoden, Zeitaufwand) werden zusammen mit seiner Person einer „amtlichen Prüfung unterzogen“ (Flick 2016, S. 145).

  6. 6.

    Auftragsforschung unterliegt immer wieder diesem Dilemma, z. B. wenn die auftraggebende Institution zugleich die Mittel der zu untersuchenden Organisationen zur Verfügung stellt. In diesen Fällen ist es für die zu untersuchenden Organisationen schwer, den Zugang zu verwehren.

  7. 7.

    Im konkreten Fall wurde das Commitment zum Hilfesystem in Abgrenzung zu den anderen, behördlichen Akteur*innen eingefordert.

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Pfeil, P., Müller, M. (2024). Der Feldzugang im organisationalen Feld der ordnungsrechtlichen Unterbringung – eine Praxisreflexion. In: Kaufmann, M., Wilz, S.M. (eds) Krisen des Feldzugangs . Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-42771-9_7

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-42770-2

  • Online ISBN: 978-3-658-42771-9

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