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Verbraucherbildung für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf – mehr als individualisierte Alltagshilfe?!

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Verbraucherforschung zwischen Empowerment und Verletzlichkeit
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Zusammenfassung

Das Themenfeld „Finanzen“ wird in verschiedenen Konzepten zur Verbraucherbildung als Themen- bzw. Handlungsfeld dieser ausgeführt (Pirokowsky et al., 2008; Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland Kultusministerkonferenz [KMK], 2013) und kann somit als ein wesentlicher, konsensualer Bestandteil (schulischer) Verbraucherbildung bezeichnet werden. In den folgenden Ausführungen wird der Bereich der zielgruppenorientierten Verbraucherbildung näher betrachtet und am Beispiel des Themenfeldes „Finanzen“ der Frage nachgegangen, welche Rolle Lernende mit sog. sonderpädagogischem Förderbedarf in der bisherigen fachdidaktischen Forschung spielen und vor welcher Herausforderung eine subjekt- und lebensweltorientierte Verbraucherbildung steht, wenn sie sich (auch) an diese Lernenden beziehungsweise allgemein an sog. Bildungsbenachteiligte richtet.

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Notes

  1. 1.

    Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf Schüler*innen mit Förderschwerpunkt Lernen. Innerhalb der Lernende mit Förderbedarf sind diese größte Gruppe: Im Schuljahr 2019/2020 wurden 571.671 Lernende mit Förderbedarf in Deutschland beschult, 200.115 davon mit Förderschwerpunkt Lernen. Die Argumentationslinie und besonders die Schlüsse sind jedoch auf nahezu alle Lernen-den mit Förderbedarf übertragbar.

  2. 2.

    Vgl. bspw. Gaupp und Geier (2010); Ginnold (2008); van Essen (2013); Zimmermann und Lex (2013)

  3. 3.

    Den Einfluss der familiären finanziellen Sozialisation auf das Konsumverhalten konnten bspw. Grohs-Müller und Greimel-Fuhrmann (2021) herausstellen: Wenn in familiären Kontexten kaum oder keine Auseinandersetzung mit Geldthemen stattfindet, wird dies u. a. durch den Einfluss von Peers kompensiert. Was wiederum z. T. in einem negativen Zusammenhang mit der Einteilung von Geld und Planung von Konsum steht.

  4. 4.

    Die Bildungsziele eines Beschlusses der Kultusministerkonferenz von 1973 haben auch mit Einführung von Bildungsstandards (vgl. KMK 2004) nicht an Gültigkeit verloren.

  5. 5.

    Kritisch anzumerken ist, dass Jugendliche u. U. auch das Handy als Grundbedarf einstufen könnten. Dass die weiteren Überlegungen sich auf ein Luxusgut beziehen, wurde im Interview durch die Herausstellung des sehr hohen Preises versucht zu betonen.

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Bonfig, A. (2023). Verbraucherbildung für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf – mehr als individualisierte Alltagshilfe?!. In: Mau, G., Schuhen, M., Froitzheim, M. (eds) Verbraucherforschung zwischen Empowerment und Verletzlichkeit. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-41247-0_9

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