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Niedrigschwelligkeit als notwendiges Professionalitätskriterium in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit am Beispiel hospizlich-palliativer Versorgungsstrukturen

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Zur Neujustierung von Professionalität Sozialer Arbeit zwischen Adressat*innen, Institutionen und Gesellschaft

Part of the book series: Edition Professions- und Professionalisierungsforschung ((EPP,volume 15))

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Zusammenfassung

Im Zusammenhang mit präventiven Ansätzen, Gesundheit von Menschen zu stärken bzw. zu verbessern, rückt Health Literacy zunehmend in den Blickwinkel. Soziale Arbeit ist als Profession einerseits im Handlungsfeld Gesundheit, andererseits im Handlungsfeld Bildung tätig. Hieraus ableitend soll betrachtet werden, wie mit der Expertise der Sozialen Arbeit sowohl die persönliche Gesundheitskompetenz mit dem Ziel der autonomen Gestaltung gefördert werden kann, als auch Gesundheitskompetenz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird, um angemessene adressat:innenorientierte Rahmenbedingungen für individuelle Gesundheitsentscheidungen sowie -handlungen zu schaffen. Für das Lebensende ist kennzeichnend, dass multiple Entscheidungsfindungen durch die Betroffenen erforderlich sind. Anhand dieses Beispielfeldes wird die Chance eines niedrigschwelligen Ansatzes diskutiert und mit dem Wiesbadener Gesundheitskiosk ein konzeptioneller Ansatz aus der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit vorgestellt. Professionelles Handeln der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit in der Niedrigschwelligkeit wird hier exemplarisch mit den Methodenkompetenzen des Clearings, der Beratung, der Netzwerkkoordination und der Versorgungsplanung betrachtet.

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Notes

  1. 1.

    Deutsche Übersetzung Schaeffer und Pelikan (2017).

  2. 2.

    Die Entscheidung für das Berufsfeld Hospiz und Palliative Care ist exemplarisch zu verstehen, sodass die Ergebnisse und die Conclusio auf andere Berufsfelder (gesundheitsbezogener) Sozialer Arbeit übertragbar sind.

  3. 3.

    Ausgehend von der Adressat*innengruppe der sterbenden Menschen, werden in der hospizlich-palliativen Begleitung auch Angehörige, Freund*innen, ja das gesamte soziale Umfeld sterbender Menschen angesprochen. Um diese sozialen Beziehungen nicht auf biologisch verwandtschaftliche Beziehungsverhältnisse zu reduzieren, ergänzen Beschreibungen wie Zugehörige oder Nahestehende den Blick auf jene Menschen im Umfeld sterbender Menschen, die aus deren Sicht eine wichtige Position einnehmen (Nehls et al. 2022).

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Schütte-Bäumner, C., Neupert, I. (2023). Niedrigschwelligkeit als notwendiges Professionalitätskriterium in der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit am Beispiel hospizlich-palliativer Versorgungsstrukturen. In: Professionalität Sozialer Arbeit an der Hochschule RheinMain, F. (eds) Zur Neujustierung von Professionalität Sozialer Arbeit zwischen Adressat*innen, Institutionen und Gesellschaft. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, vol 15. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40187-0_13

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