Zusammenfassung
Der Begriff Wertebildung ist für die Bildung der Persönlichkeit sowie die Aneignung von Werten und Werthaltungen und Grundprinzip jeder pädagogischer Arbeit, die zuerst kurz in der historischen Ebene betrachtet wird, um dann die aktuellen Positionen und Diskurse zu skizzieren. Dabei werden die fünf Modelle der Wertebildung sowie Dimensionen von Bildungstheorien in Bezug auf Wertebildung aufgezeigt und zentrale Entwicklungsmerkmale bei Kindern und Jugendlichen festgehalten. Die Rolle der Wahrnehmung von Emotionen in der Pädagogik und Gesellschaft wird in Bezug auf Wertebildung beleuchtet. Abschließend wird in den Forschungsperspektiven, aufbauend auf der Autonomiepädagogik der Begriff Learning Morality erläutert und es werden Perspektiven gesetzt, die sich in der Dilemmaforschung, Konzepten wie Service Learning sowie im Kunstunterricht eröffnen.
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Notes
- 1.
Der entwicklungsfördernde Ansatz beruht auf Arbeiten von Lawrence Kohlberg (1981).
- 2.
Die Nikomachische Ethik ist Aristoteles’ Hauptwerk, in dem er die ethischen Tugenden des Menschen detailliert darlegt.
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Vergleiche auch die Beiträge zu Demokratiebildung, Emotionen, Existenzielle Pädagogik und Überzeugungen/Beliefs in diesem Band.
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Weinlich, W. (2023). Wertebildung. In: Huber, M., Döll, M. (eds) Bildungswissenschaft in Begriffen, Theorien und Diskursen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37858-5_84
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