Zusammenfassung
Der Artikel befasst sich mit dem Einstieg in das duale Studium als besonderen Lebensabschnitt des Fortschritts. Gerade im Arbeitsfeld der Gemeindepsychiatrie ist der erste Kontakt mit der Klientel und dem Setting eine grundlegende Erfahrung, die den dual Studierenden neben fachlichen auch vor ganz persönliche Herausforderungen stellen. Das Herantasten an eine eigene Rolle durch Verantwortungsübernahme, und der Bewältigung von schwierigen Situationen, persönlichen Unsicherheiten und Ängste ist ebenso entscheidend für die Ausbildung einer eigenen professionellen Rolle, wie das fachliche Grundwissen. Angeleitet durch eine praxis-orientierte, wissenschaftliche Draufsicht auf Besonderheiten und Probleme der Sozialen Arbeit wird nachvollzogen, wie ein nachhaltiges Bewusstsein für die eigene Professionalität geschaffen und dadurch eine Erkundung und Entwicklung eigener Interessen und Ressourcen in der Praxis begünstigt werden kann. Die ständige Integration der Praxis zur (Aus-)Bildung eines immer konkreter werdenden fachlichen Profils, durch Relationierung aus Theorie und Praxis in der real vorzufindenden Arbeitsumgebung, findet sich auch im Vollzug der Thesis wieder. Es wird gezeigt, wie die erste Forschungsarbeit über ein Präventionsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern dabei auch eine fachliche Positionierung darstellen kann, die die Perspektive auf die berufliche Orientierung nachhaltig prägt und neue Interessenslagen bilden kann.
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Brandmeier, J. (2022). Von der Studienwahl bis zur eigenen Forschung – Berufsbiografische Reflexionen und wissenschaftliche Einordnungen eines Absolventen im Praxisfeld der Gemeindepsychiatrie. In: Hess, S. (eds) Forschungsorientierung im dualen Studium der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik im Hinblick auf Berufsbefähigung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35556-2_15
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