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Soziale Organisationen als soziale Organisationen? Anmerkungen zur Positionierung im Arbeitsmarkt

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Zwischen gesellschaftlichem Auftrag und Wettbewerb

Part of the book series: Perspektiven Sozialwirtschaft und Sozialmanagement ((PSOSO))

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Zusammenfassung

Es herrscht Fachkräftemangel. Organisationen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen stehen im Wettbewerb um eine begrenzte Zahl qualifizierter Mitarbeitender. Mit dem Begriff der „Sozialen Organisation“ sind bestimmte Erwartungen verbunden, die es auch bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden zu Bedenken gilt: Soziale Organisationen müssen auch auf dem Arbeitsmarkt glaubwürdig als „sozial“ erkennbar sein. Während in sozialen Berufsfeldern Sinnverlust, Bürokratisierung oder Top-down-Strukturen beklagt werden, sind in der neueren Organisations- und Managementlehre flache Hierarchien und partizipative Entscheidungsformen gerade hoch im Kurs. Daher gilt es, Personalstrategien zu entwickeln, die auf den inhärenten Stärken Sozialer Organisationen aufbauen und das Risiko enttäuschter Erwartungen minimieren. Fragen der Partizipation, eine Kultur der Transparenz oder Förderung und Entwicklung der Mitarbeitenden müssen explizit gemacht werden.

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Notes

  1. 1.

    www.duden.de. Zugegriffen am 31.10.2020.

  2. 2.

    Vgl. die INAS-Kongresspublikationen sowie der Sammelband von Bassarak und Noll (2012) und das Lehrbuch von Wöhrle et al. (2019).

  3. 3.

    Zum Konzept des „Overcommitment“ vgl. Spieß & Westermaier, 2016.

  4. 4.

    „Glück“ wird in dieser mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichneten britischen Studie im Wesentlichen mit Zuwendung gleichgesetzt: Wenn Bauern ihre Kühe mit Namen kennen, ist deren Milchproduktion rund 5 % höher.

  5. 5.

    https://www.zapposinsights.com/training/3-day-culture-camp. Zugegriffen am 08.02.2020.

  6. 6.

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  7. 7.

    Anregungen für Organisationen der Sozialwirtschaft finden sich beispielsweise im Abschlussbericht des Projekts be/pe/so (2018).

  8. 8.

    Eine gute Arbeitgeberin unterstützt Weiterbildungen, die Mitarbeitende nicht nur „weiter“, sondern möglicherweise „weg“ qualifizieren. Fachkräfte in sozialen Berufen haben einen grossen Weiterbildungsbedarf, werden dabei zu wenig unterstützt (Henn et al., 2017, S. 39 ff.).

  9. 9.

    Wie McGregor (1960) schon vor sechzig Jahren gezeigt hat, sind differenzierte Feedback-Gespräche sinnvoller als infantilisierende „Benotungen“ (Herzka, 2017, S. 95 ff.).

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Herzka, M. (2022). Soziale Organisationen als soziale Organisationen? Anmerkungen zur Positionierung im Arbeitsmarkt. In: Gehrlach, C., von Bergen, M., Eiler, K. (eds) Zwischen gesellschaftlichem Auftrag und Wettbewerb. Perspektiven Sozialwirtschaft und Sozialmanagement. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35381-0_20

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