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Aus den Augen, aus dem Sinn!

  • Living reference work entry
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Handbuch Wohnungs- und Obdachlosigkeit

Zusammenfassung

Das Leben obdachloser Menschen spielt sich zu einem Großteil in (halb-)öffentlichen Räumen ab. Dennoch betrachtet die soziale Arbeit nur sehr wenig die Entwicklungen, Vorgehensweisen, die Gestaltung und die Konflikte in diesen Räumen. Der Beitrag „Aus den Augen, aus dem Sinn!“ beschäftigt sich mit teilweise subtilen Methoden der Verdrängung wohnungsloser Menschen, beispielsweise durch „feindliche Architektur“, an verschiedenen Orten in Berlin. Des Weiteren werden öffentlichkeitswirksame Interventionen durch Straßensozialarbeit aufgezeigt, mit denen versucht wird die Verdrängung sichtbar zu machen und ihr entgegenzuwirken. Diese Aktionen können auch als Inspiration für andere Sozialarbeitende verstanden werden und seien gelegentlich zur Nachahmung empfohlen (frei nach Friedrich Dürrenmatt).

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Notes

  1. 1.

    Weder in Berlin noch im Bund gibt es eine wissenschaftlich fundierte Statistik über die genaue Anzahl obdachloser Personen. Aus den einzelnen Statistiken von Tagesstätten, Beratungsstellen und anderen Angeboten der Wohnungslosenhilfe lässt sich aber klar ableiten, dass sich die Anzahl deutlich erhöht hat. Auch die subjektive Wahrnehmung von Fachkräften bestätigt dies. Die Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (2021) bestätigen dieses Bild ebenfalls.

  2. 2.

    Die kriminalitätsbelasteten Orte, oder kbO“, so der Politikwissenschaftler Volker Eick, „arbeiten mit sogenannten ‚erfassten Fällen‘ und ‚Häufigkeitszahlen‘ von Straftaten.“ Eine Häufigkeitszahl „ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt oder innerhalb einzelner Deliktsarten, errechnet auf 100.000 Einwohner“, schreibt die Berliner Polizei, 2015 (S. 8) in ihrem Kriminalitätsatlas. Weiter wird gezeigt, dass in der Region Alexanderplatz mehr als 50.000 Leute wohnen (ebd., S. 16), und die erfassten Fälle und Häufigkeitszahlen werden ebenfalls benannt (ebd., S. 18). Daraus ergibt sich, dass die Häufigkeitszahl am Alexanderplatz 44.779 bei knapp 23.000 erfassten Fällen beträgt. Was aber fehlt – und der Polizei ist das durchaus klar – sind die Zahlen für die täglichen Besucher*innen des Platzes, die ja mit einberechnet werden müssten, wenn man etwas Vernünftiges zur ‚Kriminalitätsbelastung‘ sagen will. Die Marketing-Agentur für den Alexanderplatz schreibt, der „Alexanderplatz ist Berlins meistbesuchte Destination – hier bewegen sich täglich mehr als 360.000 Menschen“ (Hines Immobilien GmbH, o. J.). „Nun rechnen wir neu und kommen zu dem Ergebnis, dass die Häufigkeitszahl von fast 45.000 auf 5610 rutscht. Der Alexanderplatz ist nunmehr in etwa so ‚gefährlich‘ wie Altglienicke (S. 26). Lächerlicher kann man sich mit Statistiken kaum machen, aber darin hat die Polizei Erfahrung“, so Eick (persönliche E-Mail im April 2022).

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Abel, A., Seewald, S. (2023). Aus den Augen, aus dem Sinn!. In: Borstel, D., Brückmann, J., Nübold, L., Pütter, B., Sonnenberg, T. (eds) Handbuch Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35279-0_71-1

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