Zusammenfassung
Die Beziehung zwischen Rechtsanwaltschaft und Staatsanwaltschaft lässt sich auf den drei Ebenen der Rechtspolitik, des Berufsrechts sowie der allgemeinen Strafrechtspflege näher beleuchten. Mit Blick auf die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland sind beide auf dasselbe kohärente Ziel der Verteidigung des freiheitlichen Lebens und Denkens verpflichtet. Auf der berufsrechtlichen Ebene garantieren die mit Rechtsanwälten besetzten Disziplinargerichte das wertvolle Privileg einer vollen und funktionierenden Selbstverwaltung, dazu die gesetzliche Übertragung des Anschuldigungsmonopols auf die Generalstaatsanwaltschaft und die Mitwirkung von Berufsrichtern in den Senaten des Anwaltsgerichtshofes eine sinnvolle Strukturvorgabe, die die Dienststrafgerichte von unsachlich-unredlicher Kritik freihalten. Schließlich sind beide Institutionen im Strafprozess auf die Vermeidung staatlichen Unrechts im Sinne der Wahrheitsfindung, d. h. unter evidenter Einbindung entlastender Tatsachen, ausgerichtet.
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Kury, O. (2021). Das Verhältnis der Rechtsanwaltschaft zur Staatsanwaltschaft. In: Anders, R.P., Graalmann-Scheerer, K., Schady, J.H. (eds) Innovative Entwicklungen in den deutschen Staatsanwaltschaften. Edition Forschung und Entwicklung in der Strafrechtspflege. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-34219-7_5
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