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Fernsehen als plurales und transmediales Konzept? Ein Thesenpapier

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  • First Online:
Fernsehwissenschaft und Serienforschung
  • 1959 Accesses

Zusammenfassung

Heutiges Fernsehen zeichnet sich durch seine Diversifikation (lineares und non-linear, Free- und Pay-TV, Video on Demand usw.) aus. Durch die Rezeptionsmöglichkeiten im Web haben sich besonders Fernsehserien vom Fernsehen als Apparatur, Institution und prästrukturierte Aktivität gelöst. Dennoch werden auf Streaming-Plattformen dezidiert televisive Form- und Strukturprinzipien für Serien adaptiert oder transformiert. Die rezeptionsleitenden Textstrategien des Fernsehens stehen auf Netflix unter neuen Vorzeichen. Serienepisoden sind nur noch durch minimale Programmverbindungen voneinander getrennt; gleichzeitig zielen diese reduzierten Verbindungsstücke – ähnlich dem fernsehtypischen flow – auf eine serielle Rezeption ab. Am Gegenstand der Serie lässt sich somit die Überformung des Fernsehens als transmediales Konzept nachvollziehen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Rogers/Epstein/Reeves: „The Sopranos as HBO Brand Equity“, S. 53.

  2. 2.

    Siehe u. a. Blanchet: „Quality-TV“, S. 44.

  3. 3.

    Vgl. Lotz: „Portals“, o.S..

  4. 4.

    Vgl. Hills: „From the Box in the Corner to the Box Set on the Shelf“, S. 45–47; Mittell „Serial Boxes“, S. 136.

  5. 5.

    Vor dem genannten Umbruch wurden Serien durch ihre mehr oder weniger regelmäßige Wiederholung auf dem jeweiligen Sender (sogenannte reruns) sowie durch ihre Syndikation auf internationalen Fernsehmärkten nur eingeschränkt zur individuellen Rezeption freigegeben. Ihre Weiterverwertung spielte sich exklusiv im herkömmlichen Fernsehen mit seinen zeitgebundenen Programmstrukturen ab, und wurde lediglich durch rezeptionsseitige Aneignungspraktiken wie z. B. die VHS-Aufnahme durchbrochen. Eine systematische Enthebung der Serie aus dem linearen Fernsehprogramm fand nicht statt.

  6. 6.

    Vgl. Lotz: „The television will be revolutionized“, S. 78; Creeber „Tele-Visions“.

  7. 7.

    Vgl. Kirschbacher/Stollfuß: „Von der TV- zur AV-Serie“, S. 21–28.

  8. 8.

    Lotz: „Portals“, o.S.

  9. 9.

    Ebd.

  10. 10.

    Eine Ausnahme bilden aktuelle, lizensierte Fernsehserien, für die Amazon Video und Netflix die internationalen Erstverwertungsrechte haben und die als „Prime Exclusive“ bzw. „Netflix Original“ vermarktet werden (Netflix unterscheidet hier nicht zwischen tatsächlichen Eigenproduktionen und lizensierten Exklusivinhalten). Neue Episoden dieser Serien werden im Wochenrhythmus (meist einen Tag nach US-Erstausstrahlung) veröffentlicht. I.d.R. veröffentlichen beide Streaming-Plattformen zweitverwertete wie auch eigene Serien jedoch staffelweise.

  11. 11.

    Vgl. Mittell: „Serial Boxes“, S. 141–142; Lotz: „Linking industrial and creative change in 21st-century US television“, S. 10–19. Dies befeuert nicht zuletzt den Diskurs um vermeintliche Qualitätsserien, die abseits ökonomischer und institutioneller Einschränkungen ein anderes, vermeintlich ‚besseres‘ Fernsehen hervorbringen (vgl. Tryon: „TV Got Better“, S. 104–116).

  12. 12.

    Vgl. Jacobs: „Television, interrupted“, S. 260.

  13. 13.

    Vgl. Bolter und Grusin: „Remediation“.

  14. 14.

    Vgl. Ellis: „Fernsehen als kulturelle Form“, S. 51.

  15. 15.

    Vgl. Bolter: „Remediation and the Language of New Media“, S. 27–28.

  16. 16.

    Vgl. Bolter und Grusin: „Remediation“, S. 6.

  17. 17.

    Vgl. Ellis: „Fernsehen als kulturelle Form“, S. 48–50.

  18. 18.

    In Anl. an Bolter: „Remediation and the Language of New Media“, S. 27.

  19. 19.

    Vgl. Sim: „Individual Disruptors and Economic Gamechangers“, S. 189.

  20. 20.

    Vgl. Jansen: „So analysiert Netflix seine Nutzer“, o.S.

  21. 21.

    Vgl. Bolter: „Remediation and the Language of New Media“, S. 26.

  22. 22.

    Vgl. Van Ede: „Gaps and Recaps“, S. 36.

  23. 23.

    Vgl. Bolter und Grusin: „Remediation“, S. 6.

  24. 24.

    Vgl. Hills: „From the Box in the Corner to the Box Set on the Shelf“, S. 52–58; Mittell „Serial Boxes“, S. 145–148.

  25. 25.

    Vgl. Bolter: „Remediation and the Language of New Media“, S. 28.

  26. 26.

    Der Countdown war 15 s lang, wenn Netflixinhalte über einen Internetbrowser abgerufen werden. Im Rahmen der in Smart TV oder auf Streaming Devices integrierten App waren es 20 s. Mittlerweile ist der Countdown bei allen Serien und in allen Anwendungen einheitlich auf 5 s reduziert und der Splitscreen durch andere Darstellungen ersetzt worden (siehe Abb. 4 und 5).

  27. 27.

    Vgl. Ellis: „Interstitials“, S. 59.

  28. 28.

    Die Option „Vollansicht verlassen“ ist nur verfügbar, wenn Netflix über Webbrowser genutzt wird.

  29. 29.

    Vgl. Bleicher: „Programmverbindungen als Paratexte des Fernsehens“, S. 250.

  30. 30.

    Ebd., S. 255.

  31. 31.

    Vgl. Ellis: „Interstitials“, S. 99.

  32. 32.

    Ebd., 90.

  33. 33.

    Vgl. Parr/Thiele: „Eine ‚vielgestaltige Menge von Praktiken und Diskursen‘“, S. 261–282.

  34. 34.

    Vgl. Van Ede: „Gaps and Recaps“, S. 36.

  35. 35.

    Vgl. Bleicher: „Programmverbindungen als Paratexte des Fernsehens“, S. 250.

  36. 36.

    Devasagayam: „media-bingeing“, S. 40.

  37. 37.

    Mengel: „Gemieden und geschnitten“, S. 241.

  38. 38.

    Vgl. Mengel: „Den Anfang macht die Ouvertüre“, S. 27.

  39. 39.

    Vgl. Bleicher: „Programmverbindungen als Paratexte des Fernsehens“, S. 250.

  40. 40.

    Der automatische Zwischentitel „Schauen Sie noch xy?“ scheint dies zu bestätigen. Dieser erscheint zufällig während einer Episode, nachdem bereits mehrere Folgen ohne rezipientenseitige Unterbrechung angesehen wurden, und stellt zwei/drei Optionen zur Auswahl: die Wiedergabe am selben Punkt fortzusetzen („Weiterschauen“), die Episode von Anfang an abzuspielen (nur im Webbrowser) oder zum Hauptmenü zurückzukehren („Beenden“). Offenbar soll mit dieser Unterbrechung der passiven Rezeption, etwa bei Müdigkeit oder Verlassen des Raumes, entgegengewirkt werden. Ein solches Element der Zuschauerkontrolle existiert im Rundfunkfernsehen nicht. Hier zeichnet sich die Idealvorstellung eines achtsamen und braven Publikums ab (vgl. Tryon 2015, 112), das pausenlos und mit höchster Aufmerksamkeit Serienepisoden ansieht.

  41. 41.

    Diese Option erscheint nur im Browser, nämlich als Rückwärts-Pfeil in der oberen linken Ecke. In der Smart-TV-App ist sie zwar durch die Zurück-Taste auf der entsprechenden Fernbedienung jederzeit anwählbar, wird aber im Interface nicht visuell dargestellt.

  42. 42.

    McMillan: „Why Do People Still Watch Live TV?“, o.S.

  43. 43.

    Vgl. Sim: „Individual Disruptors and Economic Gamechangers“, S. 193.

Literatur

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  • Parr, Rolf/Thiele, Matthias: „Eine ‚vielgestaltige Menge von Praktiken und Diskursen‘. Zur Interdiskursivität und Televisualität von Paratexten des Fernsehens“, in: Kreimeier, Klaus/Stanitzek, Georg (Hg.): Paratexte in Literatur, Film, Fernsehen, Berlin 2004, S. 261–282.

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  • Rogers, Mark C./Epstein, Michael/Reeves, Jimmie L.: „The Sopranos as HBO Brand Equity. The Art of Commerce in the Age of Digital Reproduction“, in: Lavery, David (Hg.): This Thing of Ours. Investigating The Sopranos, New York 2002, S. 42–57.

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  • Tryon, Chuck: „TV Got Better: Netflix’s Original Programming Strategies and the On-Demand Television Transition“, in: Media Industries 2 (2015), H. 2, S. 104–116.

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  • Van Ede, Esther: Gaps and Recaps: Exploring the Binge-Published Television Serial, Universiteit Utrecht 2015, https://dspace.library.uu.nl/bitstream/handle/1874/324623/Esther%20van%20Ede%20-%20Gaps%20and%20Recaps%20Exploring%20the%20Binge-Published%20Television%20Serial%20%282015%29.pdf (aufgerufen am 22.02.2019).

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Zündel, J. (2021). Fernsehen als plurales und transmediales Konzept? Ein Thesenpapier. In: Newiak, D., Maeder, D., Schwaab, H. (eds) Fernsehwissenschaft und Serienforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32227-4_2

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