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Ungarns Selbstperipherisierung in der Europäischen Union: Hintergründe und Aussichten

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Das politische System Ungarns
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Zusammenfassung

Der Beitrag beleuchtet, wie Ungarn innerhalb der Europäischen Union seine in den 1990er Jahren gepflegte demokratische Vorreiterrolle verlor und sich zu einem „pragmatischen Disruptor“ mit sinkender Integrationsbereitschaft entwickelte. So endete die ungarische „EUphorie“ schon kurz nach dem Beitritt 2004 und mündete in zunehmender Isolation und Selbstperipherisierung. Der Beitrag stellt auch die spezifischen Interessen Ungarns und das Verhalten in der Rolle des „Disruptors“ in verschiedenen EU-Politikfeldern vor – darunter Fiskalpolitik, Währungsunion, EU-Haushalt und Migrationspolitik. Darüber hinaus wird deutlich, dass die EU-Kommission die zunehmende Autokratisierung Ungarns nicht systematisch verfolgte, unter anderem da die ungarische Regierung noch als kooperativ wahrgenommen wurde. Gleichzeitig stellten die Fidesz-Regierungen unter Orbán die EU im nationalen Diskurs immer stärker als Feindbild dar. Als bisher stärkste Maßnahmen der EU gegenüber der  ungarischen Regierung bewertet der Beitrag die temporäre Suspendierung der Fidesz aus der Europäischen Volkspartei und die Einleitung eines Artikel-7-Verfahrens.

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Notes

  1. 1.

    Die deutschsprachige Literatur und vor allem Medien weisen auf das Artikel-7-Verfahren oft als „Rechtsstaatsverfahren“ hin. Dies kann aber irreführend sein, da das Artikel-7-Verfahren und der „Rechtsstaatlichkeitsmechnismus“ (Rule of law framework oder Rule of law mechanism) der Kommission zwei unterschiedliche, voneinander rechtlich unabhängige Instanzen und Verfahren sind. Im Gegensatz zu Polen hat die Europäische Kommission den Rechtsstaatlichkeitsmechanismus gegenüber Ungarn bisher nicht angewendet.

  2. 2.

    Closa (2018) bestreitet, dass parteipolitische Überlegungen bei ihrer Entscheidungsfindung eine Rolle gespielt hätten.

  3. 3.

    Im Januar 2014 unterzeichneten Vertreter der ungarischen Regierung und des russischen Kernenergieunternehmens Rosatom einen Vertrag über den Bau von zwei neuen Reaktorblöcken für das ungarische Kernkraftwerk Paks im Wert von 12 Mrd. EUR, die durch Kredit der staatlichen Wneschekonombank finanziert werden sollen. Für weitere Details siehe Hegedűs 2016.

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Hegedűs, D. (2021). Ungarns Selbstperipherisierung in der Europäischen Union: Hintergründe und Aussichten. In: Bos, E., Lorenz, A. (eds) Das politische System Ungarns. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31900-7_10

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