Zusammenfassung
Die Furore, die das Erscheinen der deutschen Übersetzung von Retour à Reims im Jahr 2016 im deutschsprachigen Raum auslöste, liegt sicherlich darin begründet, dass das Buch nicht nur einen Nerv der Zeit getroffen, sondern eine Vielzahl von aktuellen Fragen aufgegriffen hat. 2016 war ein Jahr tiefgreifender Wandlungsprozesse in der politischen Landschaft des globalen Nordens: Das Brexit-Referendum im Juni, die Wahl Donald Trumps zum US-amerikanischen Präsidenten im November, Anschläge in großen europäischen Städten, aber auch die Kandidatur Emanuel Macrons, die ihn im Mai 2017 nach der Stichwahl mit Marine Le Pen vom rechtsnationalistischen Front National zum französischen Präsidenten machte, und ein Jahr des kontinuierlichen Erstarkens radikaler rechter, autoritärer, rassistischer Kräfte und Parteien sowie deren wachsendem Einfluss in den (nicht nur) europäischen Ländern auf außer- und parlamentarischer Ebene. Die Debatte um die breite Ausstrahlung von autoritären, rassistischen und reaktionären Positionen hatte und hat bis heute eine unzweifelhafte Dringlichkeit. Rückkehr nach Reims wurde insofern als Auseinandersetzung mit der Unterstützung dieser neuen rechten Kräfte durch Arbeiter*innenmilieus und als Kritik der Versäumnisse der Linken rezipiert (vgl. dazu etwa Erdur 2017; van Dyk 2019).
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Literatur
Dröscher, Daniela (2018). Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft. Hamburg: Hoffmann und Campe.
Dyk, Silke van (2019). Über den Wandel des Politischen. Die Demokratie im Zangengriff von autoritärem Populismus und autoritärem Kapitalismus. Nicole Burzan (Hrsg.), Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2018/article/view/1155. Zugegriffen: 8. April 2020.
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Eribon, Didier (2017 [2013]). Gesellschaft als Urteil. Berlin: Suhrkamp.
Erdur, Onur (2017). Rezension zu Eribon, Didier: Rückkehr nach Reims. Berlin 2016. H-Soz-Kult, 31. 03. www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-26595. Zugegriffen: 8. April 2020.
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Koller, Hans-Christoph & Kokemohr, Rainer (Hrsg.) (1996). „Jeder Deutsche kann das verstehen !“ Probleme im interkulturellen Arbeitsgespräch. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.
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Kalmbach, K., Kleinau, E., Völker, S. (2020). Sexualität, Klasse und Scham schreiben – Des/Identifikationen ermöglichen?. In: Kalmbach, K., Kleinau, E., Völker, S. (eds) Eribon revisited – Perspektiven der Gender und Queer Studies. Revisited – Relektüren aus den Gender und Queer Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30561-1_1
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