Zusammenfassung
Moderne Demokratien sind nicht nur schwierigen Steuerungsfragen und komplizierten Sacherfordernissen ausgesetzt, sie sehen sich auch permanent mit Fragen der Politikdarstellung und -vermittlung konfrontiert. Der Beitrag beschreibt gouvernementale Öffentlichkeitsarbeit oder Regierungs-PR als eine Facette politischer Kommunikation, die sich auf die (direkten wie indirekten) öffentlichen Vermittlungs- und Darstellungsleistungen von Regierungen konzentriert. Er diskutiert Begriffe, Funktion, Leistungen und Trends.
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Notes
- 1.
In der Praxis meint das konkret Einschränkungen der Regierungs-PR etwa ein halbes Jahr vor dem Urnengang.
- 2.
Dass Vertraulichkeit und Informalisierung im politischen Entscheidungsfindungsprozess ebenfalls eine funktionale Größe ist, sei hier nur angemerkt (vgl. dazu Deppenheuer 2000).
- 3.
Vgl. hierzu Angaben auf der Internetpräsenz des Bundespresseamts (https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundespresseamt/geschichte-und-aufgaben-454036; Stand 8. November 2020).
- 4.
Anzumerken ist, dass in der politischen Kommunikationsforschung demgegenüber nach wie vor eine Kampagnenperspektive überwiegt, die den nicht-öffentlichen Dimensionen und dem Kernbereich der Entscheidungspolitik nur marginale Aufmerksamkeit widmet, herkömmliche politische Verhaltensweisen vernachlässigt und darüber womöglich die systemischen Wirkungen der (massen-)medialen Logik überschätzt (Sarcinelli 2005 S. 23).
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Kamps, K. (2022). Kommunikationsmanagement und Regierungs-PR. In: Korte, KR., Florack, M. (eds) Handbuch Regierungsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30071-5_49
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