Tag Maps in der Landschaftsplanung

Zusammenfassung

Emotionen, Gefühle, vergangene Erfahrungen, die eigene Identität und soziale Interaktionen beeinflussen, wie wir Landschaft wahrnehmen und wertschätzen. Wahrgenommene Werte von Landschaften variieren daher ganz grundlegend zwischen verschiedenen Menschen. Aus diesem Grund definiert beispielsweise die Europäische Landschaftskonvention Landschaft „as a zone or area as perceived by local people or visitors“ (ELC art. 1, para. 38). Für anwendungsorientierte Disziplinen wie die Landschaftsplanung bedeutet dies oft eine große Herausforderung. Informationen darüber, wie Landschaft durch viele Menschen wahrgenommen wird sind entweder nur aufwendig zu beschaffen oder schlichtweg nicht verfügbar. Die hier vorgestellte Visualisierungsmethode von ‚Tag Maps‘ nutzt Daten aus Sozialen Medien als neue Informationsquelle, um subjektive Wert- und Bedeutungszuschreibungen von vielen Menschen darzustellen. Die Grafiken sind besonders geeignet, um Gemeinsamkeiten der Wahrnehmung vieler Menschen kartografisch auszuwerten. Die Ergebnisse können als zusätzliche Informationsquelle genutzt werden, um Planungsentscheidungen auf eine breitere, repräsentativere Basis zu stellen. Aufgrund der Generalisierung sind der Interpretation von Tag Maps Grenzen gesetzt, welche im Abschluss diskutiert werden. Betont wird die Bedeutung der vorgestellten Methode als Ausgangspunkt für weiterführende aktive Beteiligung und Diskussion von und mit der Bevölkerung.