Skip to main content
  • 1255 Accesses

Zusammenfassung

Die Gedächtnishaftigkeit musikkultureller Praxis dokumentiert sich im Sammeln, Archivieren und Verfügbarmachen musikalischer Erzeugnisse und in der intergenerationellen Weitergabe von Wissen, das für ihre Herstellung erforderlich ist. Gleichzeitig kommen in den situativen Arrangements der Musikausübung individuelle Gedächtnisleistungen zum Tragen. Der Beitrag stellt theoretische Konzepte vor und beleuchtet historische Entwicklungen, die den gedächtnissoziologischen Blick auf Musik schärfen und für Fragestellungen jenseits disziplinärer Grenzen sensibilisieren.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 339.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 349.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Nachfolgend sei angesichts der Begrenztheit eines Artikels der Fokus auf diesen künstlerisch-kulturellen Traditionszusammenhang gelegt. Zur Überlieferung von Musik in anderen geographischen und (erinnerungs-)kulturellen Räumen siehe etwa Bohlman (2013).

  2. 2.

    Das Phänomen der musikalischen Repräsentation von Macht ist prinzipiell auf die kirchlicheSphäre übertragbar (siehe bspw. Pietschmann et al. 2012).

  3. 3.

    Zum Verständnis von Medien als Institutionen siehe grundlegend Künzler et al. (2013).

  4. 4.

    Vorliegend wird der erinnerungskulturelle Zusammenhang von bürgerlicher Lebenswelt und nationalistischer Orientierung anhand historischer Entwicklungen im deutschsprachigen Raum behandelt. Die kulturprogrammatischen Positionen, die mit ihm verknüpft sind, treffen im Grundsatz auf andere Sprachräume und Nationen zu (siehe Bohlman 2004).

  5. 5.

    Tiefgreifende Auswirkungen hatten die neuen (Re-)Produktionstechniken nicht zuletzt auch auf die ästhetischen Erscheinungsformen der populären Musik, die noch heute untrennbar mit den Gestaltungsräumen verbunden sind, die durch moderne Medientechnologien eröffnet werden (vgl. Bennett 2018; Gracyk 1996; Michielse 2016).

  6. 6.

    Der historisierende Modus zeigt sich insbesondere in Retro-Phänomenen (siehe hierzu Reynolds 2012); dazu Heinze (2020) und auch die (Selbst-)Historisierung, wie sie Jost (2020) beschreibt.

  7. 7.

    Mit dem Vaporwave-Genre lässt sich gar ein Beispiel anführen, das wesentlich auf Onlinekommunikation aufbaut und sich in ästhetischer Hinsicht aus dem (zitierenden) Aufrufen vergangener Stilfigurationen speist (siehe Whelan 2020).

Literatur

  • Becker, Frank. 2013. Bürgertum und Kultur im 19. Jahrhundert. Die Inszenierung von Bürgerlichkeit. In Zwischen Tempel und Verein. Musik und Bürgertum im 19. Jahrhundert, Hrsg. Laurenz Lütteken, 34–34. Kassel: Bärenreiter.

    Google Scholar 

  • Bennett, Samantha. 2018. Modern records, maverick methods: Technology and process in popular music record production 1978–2000. London: Bloomsbury.

    Google Scholar 

  • Berendt, Joachim-Ernst, und Günther Huesmann. 2009. Das Jazzbuch. Von New Orleans bis ins 21. Jahrhundert. Frankfurt a. M.: S. Fischer.

    Google Scholar 

  • Bergson, Henri. 1994 (1889). Zeit und Freiheit. Versuch über das dem Bewußtsein unmittelbar Gegebene. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt.

    Google Scholar 

  • Bohlman, Philip V., Hrsg. 2013. The Cambridge history of world music. Cambridge: Cambridge University Press.

    Google Scholar 

  • Bohlman, Philip V. 2004. The music of European nationalism: Cultural identity and modern history. New York: Routledge.

    Google Scholar 

  • Breyer, Knut. 2010. Gattung. In Lexikon der Systematischen Musikwissenschaft. Musikästhetik – Musiktheorie – Musikpsychologie Musiksoziologie, Hrsg. Helga de la Motte-Haber, Heinz von Loesch, Günter Rötter, und Christian Utz, 133–135. Laaber: Laaber.

    Google Scholar 

  • Bruhn, Herbert. 2009. Notation als mediale Darstellung von Musik. In Handbuch Musik und Medien, Hrsg. Holger Schramm, 13–29. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Cook, Nicholas. 2007. Making music together, or improvisation and its others. In Music, meaning, performance. Selected essays, Hrsg. Nicholas Cook, 321–341. Aldershot: Ashgate.

    Google Scholar 

  • Davidson, Jane W. 1997. The social in musical performance. In The social psychology of music, Hrsg. David J. Hargreaves und Adrian C. North, 209–228. Oxford: Oxford University Press.

    Google Scholar 

  • Fischer, Michael, und Tobias Widmaier, Hrsg. 2015. Lied und populäre Kultur/Song and popular culture. Jahrbuch des Zentrums für Populäre Kultur und Musik, Lieder/Songs als Medien des Erinnerns, Bd. 59. Münster: Waxmann.

    Google Scholar 

  • Fischinger, Timo. 2020. Zum Verhältnis von Musik, Zeit und Gedächtnis. In Musik – Kultur – Gedächtnis. Theoretische und analytische Annäherungen an ein Forschungsfeld zwischen den Disziplinen, Hrsg. Christofer Jost und Gerd Sebald, 104–123. Wiesbaden: Springer VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Frith, Simon. 1996. Performing rites. On the value of popular music. Cambridge, MA: Harvard University Press.

    Google Scholar 

  • Gracyk, Theodore. 1996. Rhythm and noise. An aesthetics of rock. Tauris: London.

    Google Scholar 

  • Grotjahn, Rebecca. 2010. Notationskunde oder Die Speicherung des Stars in den Medien des 19. Jahrhunderts. MusikTheorie. Zeitschrift für Musikwissenschaft 25(4): 328–340.

    Google Scholar 

  • Halbwachs, Maurice. 2020 (1939). Das kollektive Gedächtnis in der Gruppe der Musiker. In Musik – Kultur – Gedächtnis. Theoretische und analytische Annäherungen an ein Forschungsfeld zwischen den Disziplinen, Hrsg. Christofer Jost und Gerd Sebald, 27–57. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Heinze, Carsten. 2020. Filmische Musikdokumentationen von Jugend- und Musikkulturen im Kontext von Gedächtnis- und Erinnerungsbildungsprozessen: Pop und Rock im gegenwärtigen dokumentarfilmischen Diskurs. In Musik – Kultur – Gedächtnis. Theoretische und analytische Annäherungen an ein Forschungsfeld zwischen den Disziplinen, Hrsg. Christofer Jost und Gerd Sebald, 231–257. Wiesbaden: Springer VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Horn, Wolfgang. 2015. Denkmälerausgaben. In Musikeditionen im Wandel der Geschichte, Hrsg. Reinmar Emans und Ulrich Krämer, 704–741. Berlin: De Gruyter.

    Google Scholar 

  • Hoven, Lena van der. 2015. Musikalische Repräsentationspolitik in Preußen (1688–1797). Hofmusik als Inszenierungsinstrument von Herrschaft. Kassel: Bärenreiter.

    Google Scholar 

  • Husserl, Edmund. 2000 (1928) Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins, 3. Aufl. Tübingen: Max Niemeyer.

    Google Scholar 

  • Jost, Christofer. 2020. … her life was saved by rock and roll. Selbstthematisierung, kulturelle Bekenntnisse und der ‚Erlösungs‘-Diskurs in der populären Musik. In Musik – Kultur – Gedächtnis. Theoretische und analytische Annäherungen an ein Forschungsfeld zwischen den Disziplinen, 167–185. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Jost, Christofer. 2018. Gedächtnisproduktion als webbasierte Aneignungspraxis. Populäre Songs und ihre Neuinterpretation auf Youtube. In (Digitale) Medien und soziale Gedächtnisse, Hrsg. Gerd Sebald und Marie-Kristin Döbler, 83–104. Wiesbaden: Springer VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Kühn, Clemens. 1995. Form. In Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Sachteil 3, Hrsg. Ludwig Finscher, 608–643. Kassel: Bärenreiter.

    Google Scholar 

  • Künzler, Matthias, Franziska Oehmer, Manual Puppis, und Christian Wassmer, Hrsg. 2013. Medien als Institutionen und Organisationen. Institutionalistische Ansätze in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Baden-Baden: Nomos.

    Google Scholar 

  • Meischein, Burkhard. 2010. Stil/Stilforschung. In Lexikon der Systematischen Musikwissenschaft. Musikästhetik – Musiktheorie – Musikpsychologie – Musiksoziologie, Hrsg. Helga de la Motte-Haber, Heinz von Loesch, Günter Rötter, und Christian Utz, 449–450. Laaber: Laaber.

    Google Scholar 

  • Michielse, Maarten. 2016. A digital recording consciousness: Analysing, mixing and evaluating audio in the mashup community. IASPM Journal 6(2): 139–153.

    Article  Google Scholar 

  • Möller, Hartmut. 2010. Mythen und Gegenmythen der Buchkultur. Konzepte von mittelalterlichem Komponieren. MusikTheorie. Zeitschrift für Musikwissenschaft 25(4): 300–313.

    Google Scholar 

  • Ortland, Eberhard. 2004. Genieästhetik. In Musikästhetik, Hrsg. Helga de la Motte-Haber, 263–285. Laaber: Laaber.

    Google Scholar 

  • Pfleiderer, Martin, Hrsg. 2011. Populäre Musik und kulturelles Gedächtnis. Geschichtsschreibung – Archiv – Internet. Köln: Böhlau.

    Google Scholar 

  • Pietschmann, Klaus, Nicole Schwindt, und Jürgen Heidrich, Hrsg. 2012. Musikalische Performanz und päpstliche Repräsentation in der Renaissance. Kassel: Bärenreiter.

    Google Scholar 

  • Reynolds, Simon. 2012. Retromania: Warum Pop nicht von seiner Vergangenheit lassen kann. Mainz: Ventil.

    Google Scholar 

  • Salmen, Walter. 1988. Das Konzert. Eine Kulturgeschichte. München: C.H. Beck.

    Book  Google Scholar 

  • Sandberger, Wolfgang. 2013. Musik als bürgerliche Lebenswelt. Die Idee der deutschen Musikfeste und Musikvereine an ausgewählten Beispielen. In Zwischen Tempel und Verein. Musik und Bürgertum im 19. Jahrhundert, Hrsg. Laurenz Lütteken, 51–70. Kassel: Bärenreiter.

    Google Scholar 

  • Schütz, Alfred. 2016 (1944). Fragmente zur Phänomenologie der Musik. In Schriften zur Musik. Alfred Schütz Werkausgabe VII, Hrsg. Gerd Sebald und Andreas Georg Stascheit, 83–136. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • Schütz, Alfred. 1951. Making music together. Social Research 18(1): 67–97.

    Google Scholar 

  • Sebald, Gerd. 2018. (Digitale) Medien und Gedächtnis – aus der Perspektive einer Gedächtnissoziologie. In (Digitale) Medien und soziale Gedächtnisse, Hrsg. Gerd Sebald und Marie-Kristin Döbler, 29–51. Wiesbaden: Springer VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Sträter, Nina. 2018. Der Bürger erhebt seine Stimme. Der städtische Musikverein zu Düsseldorf und die bürgerliche Musikkultur im 19. und 20. Jahrhundert. Göttingen: V&R.

    Book  Google Scholar 

  • Toynbee, Jason. 2000. Making popular music. Musicians, creativity and institutions. London: Arnold.

    Google Scholar 

  • Wald-Fuhrmann, Melanie. 2013. Caesare iubente? Fürstliche Repertoirepolitik in der Frühen Neuzeit zwischen Repräsentation Identitätsbildung und Memoria. In Der Kanon der Musik. Theorie und Geschichte: Ein Handbuch, Hrsg. Klaus Pietschmann und Melanie Wald-Fuhrmann, 343–375. München: edition text + kritik.

    Google Scholar 

  • Wergin, Carsten. 2020. Von der Batarsité zum Welterbe: Die Maloya-Musik der Insel La Réunion. In Musik – Kultur – Gedächtnis. Theoretische und analytische Annäherungen an ein Forschungsfeld zwischen den Disziplinen, Hrsg. Christofer Jost und Gerd Sebald, 287–297. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Whelan, Andrew. 2020. „Do you have a moment to talk about Vaporwave?“ Technology, memory, and critique in the writing on an online music scene. In Popular music, technology, and the changing media ecosystem. From cassettes to stream, Hrsg. Tamas Tofalvy und Emília Barna, 185–200. London: Palgrave Macmillan.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Christofer Jost .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2023 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Jost, C. (2023). Musik. In: Sebald, G., et al. Handbuch Sozialwissenschaftliche Gedächtnisforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26556-4_72

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-26556-4_72

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-26555-7

  • Online ISBN: 978-3-658-26556-4

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics