Zusammenfassung
Dieser Beitrag thematisiert den Prozess der Reputationsbildung und des Reputationsmanagements unter besonderer Berücksichtigung sozialer Medien. Einleitend werden zunächst die für den Beitrag relevanten Begrifflichkeiten eingeführt, bevor auf folgende Fragen näher eingegangen wird: 1) Worauf sollten Unternehmen bei der Online- und Offline-Reputationsbildung achten? 2) Worauf sollten Unternehmen beim Online- und Offline-Reputationsmanagement achten? Abschließend werden strategische Aspekte hinsichtlich der Nutzung sozialer Netzwerke erläutert. Um die Themenstellung unter Einbezug von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Einblicken aus der Praxis zu bearbeiten, wird Literatur zum Thema eingeführt und mit Einblicken aus der Forschungsarbeit im Projekt Webutatio ergänzt. Gemäß dem Forschungsschwerpunkt im Projekt Webutatio wird insbesondere auf die Gefahr der Schädigung der Unternehmensreputation durch die mitarbeiterseitige Nutzung von sozialen Netzwerken eingegangen.
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Notes
- 1.
Detaillierte Informationen zum Forschungsprojekt Webutatio sind auf der Projekthomepage unter www.webutatio.de erhältlich.
- 2.
Die Abkürzung EMEA steht für den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten (US: Middle East) und Afrika.
- 3.
Es ist anzumerken, dass Unternehmen im Bereich des Online- und Versandhandels (interaktiver Handel) befragt wurden und keine branchenübergreifende Befragung durchgeführt wurde.
- 4.
Es nahmen 77.814 Internetnutzende im Alter von 16 bis 64 Jahren an der Studie teil.
- 5.
Die Literaturrecherche erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einen Einblick in das Themengebiet geben.
- 6.
Der Begriff „Stakeholder“ kann im Deutschen mit dem Wort „Anspruchsgruppen“ übersetzt werden (vgl. Hentze und Thies 2014, S. 11).
- 7.
Insbesondere die heute stärkere Rolle der Mitarbeitenden im Reputationsmanagement wird in Abschn. 1.2.2 erläutert.
- 8.
Die Berge & Meer Touristik GmbH ist Praxispartner im Forschungsprojekt Webutatio.
- 9.
Englisch: plan – act – control (vgl. Liehr-Gobbers und Storck 2011, S. 183).
- 10.
Als Post wird ein abgeschlossener Beitrag in einem Blog, in einem Forum oder in einem sozialen Netzwerk bezeichnet (Back et al. 2012, S. 428). Ein solcher Beitrag kann beispielsweise als Text-, Bild- oder Videobeitrag vorliegen.
- 11.
Eine weitere Möglichkeit der Verbreitung von Meinungen ist über sogenannte Arbeitgeberbewertungsplattformen (zum Beispiel kununu). Diese Option wird jedoch im Rahmen dieses Beitrags nicht weiter beleuchtet.
- 12.
Diese besondere Position der Mitarbeitenden wurde bereits mit den Forschungsergebnissen des „2016 Edelman Trust Barometer“ gezeigt (Edelman 2016, Folie 12).
- 13.
Unter On-the-Job-Training wird die „arbeitsintegrierte Aus-, Fort- oder Weiterbildung zur Vermittlung arbeits-/stellenspezifischer Handlungs- bzw. Verhaltenserfordernisse“ verstanden (Bartscher 2018).
- 14.
Definition von Reputationskompetenz siehe Abschn. 1.1.2. Für weitere Informationen siehe www.webutatio.de.
- 15.
Als „Blended Learning“ bezeichnet man eine kombinierte Schulungsmaßnahme bestehend aus Präsenzlernen und E-Learning (vgl. Kraft 2003, S. 43).
- 16.
Wie in Abschn. 1.2.1 erwähnt, wird der Begriff „Stakeholder“ oft mit dem deutschen Begriff „Anspruchsgruppen“ übersetzt und entsprechend synonym verwendet.
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von Korflesch, H. (2019). Reputationsbildung und Reputationsmanagement unter besonderer Berücksichtigung sozialer Medien – Einblicke aus dem Forschungsprojekt Webutatio. In: Schaarschmidt, M., Walsh, G., von Korflesch, H. (eds) Online-Reputationskompetenz von Mitarbeitern. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25487-2_1
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