Zusammenfassung
Der Staat als Selbstordnung der ➔Gesellschaft hat verschiedene Strukturformen durchlaufen. Seit dem Absolutismus obsiegte mit dem Konzept der Staatsräson der Ordnungstyp einer inneren Zwangsbefriedung, das die Enteignung ständegesellschaftlicher Vorrechte bedingte; gleichzeitig schuf sich die Gewaltmonopolisierung zur Strukturierung der public sphere mit dem Paradigma der Souveränität eine politische Basis, die qua Verantwortlichkeit für das salus publica anderen Begründungsmustern von Gehorsam überlegen schien. Zwar war nie alle Gewalt im Staat zu bündeln, dennoch ließ sich ein öffentlich-deliberatives Zurechnungsmuster der Ordnungsstiftung als responsive Legitimationsgrammatik entwerfen, wonach die Übertragung von Entscheidung und Gestaltung formal vom Volk (pouvoir constituant) ausgeht und von ihm durch Wahlen kontrolliert wird.
Literatur
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Papcke, S. (2019). Staatsgewalt. In: Andersen, U., Bogumil, J., Marschall, S., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23670-0_156-1
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