Skip to main content
  • 727 Accesses

Zusammenfassung

Social Media bzw. Soziale Medien sind zur Konstante bei der Betrachtung medientechnologischer Rahmenbedingungen politischer Kommunikationsprozesse geworden, als Auslöser gilt die Nutzung verschiedener Dienste in Wahlkampagnen. Angelehnt an insbesondere US-amerikanische Vorbilder nutzen auch politische Akteure in Deutschland entsprechende Dienste. Charakteristisch ist dabei eine Dynamik zwischen persönlichen Profilen einzelner Politiker/innen und offiziellen Angeboten von Parteien, Gremien oder Institutionen. Die Entstehung digitaler Plattformen für eine dezentral organisierte, jedoch reichweitenstarke Kommunikation, die sich in Konkurrenz zu traditionellen Anbietern wie Zeitungen, Radio- oder Fernsehstationen hat behaupten können und zugleich neue Formen persönlicher Kommunikation ermöglicht, ist als radikale Veränderung der Entstehungsbedingungen politischer Öffentlichkeiten zu verstehen und daher von erheblicher Bedeutung für die Organisation und Analyse moderner Mediendemokratien. Auch wenn Soziale Medien insbesondere mit dem Aufkommen des „Web 2.0“ (Tim O’Reilly) Mitte der 2000er-Jahre verbunden werden, so spielen soziale Komponenten innerhalb eines informatisch-technischen Settings schon seit den 1940er-Jahren eine wichtige Rolle. In der Frühphase der Entwicklung von Computer- und Software-Technologie wurde damit die Erweiterung der Technik-Umgebung um kommunikative oder kollaborative Elemente beschrieben. Das „Soziale“ am Begriff der „Social Software“ bezieht sich dabei stets auf den Mehrwert der Computernutzung, die über traditionelles „(be)rechnen“ hinausgeht und Einzelnutzer oder Gruppen von Nutzern miteinander verbindet. Folgerichtig bildet die soziale Architektur, die die persönlichen Profile innerhalb einer Plattform miteinander verbindet und einen Austausch von Mitteilungen, Informationen und Daten nahezu jeglicher Art ermöglicht, den Mittelpunkt moderner Social Media-Angebote. Die so genannten Netzwerkplattformen wie z. B. Facebook gelten als die bekannteste Form sozialer Medien, doch gehören auch eher traditionelle Online-Publikationsformen wie Weblogs und Wikis zu dieser Kategorie. Während in Weblogs die Beiträge einzelner oder mehrerer Autoren veröffentlicht und mit Verweis- und Dialogfunktionen ausgestattet werden, eignen sich Wikis insbesondere zur kollaborativen Erstellung von Texten und Textsammlungen. Das prominenteste Beispiel hierfür ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die regelmäßige Bereitstellung von Musik- oder Gesprächsaufzeichnungen als Podcasts fällt ebenfalls in diese Kategorie und unterstreicht den multi- und crossmedialen Charakter der Online-Kommunikation; grundsätzlich sind auch in auditiver Form zentrale Charakteristika sozialer Medien erkennbar.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 89.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 99.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Literatur

  • Bennett, Lance W., und Alexandra Segerberg. 2014. The logic of connective action: Digital media and the personalization of contentious politics. Information, Communication & Society 15(5): 739–768.

    Google Scholar 

  • Bieber, Christoph. 2010. politik digital – Online zum Wähler. Salzhemmendorf: Blumenkamp.

    Google Scholar 

  • Boyd, Danah M., und Nicole Ellison. 2007. Social network sites: Definition, history, and scholarship. Journal of Computer-Mediated Communication 13:210–230.

    Article  Google Scholar 

  • Dietrich, Nico, Enrico Gersin, und Alan Herweg. 2017. Analysemöglichkeiten der Online-Kommunikation auf Social Network Sites am Beispiel PEGIDA und Facebook. In Muslime, Flüchtlinge und Pegida, Hrsg. Wolfgang Frindte und Nico Dietrich. Wiesbaden: Springer.

    Google Scholar 

  • Niedermayer, Oskar, Hrsg. 2013. Die Piratenpartei. Wiesbaden: Springer.

    Google Scholar 

  • Schmidt. 2011. Das Neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Christoph Bieber .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2021 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Bieber, C. (2021). Social Media. In: Andersen, U., Bogumil, J., Marschall, S., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23666-3_148

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-23666-3_148

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-23665-6

  • Online ISBN: 978-3-658-23666-3

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics