Zusammenfassung
Klafki stand nicht nur theoriegeschichtlich, sondern auch praktisch-politisch in den Traditionen der demokratischen Reformpädagogik und hat sich von daher bildungspolitisch vielfältig für die Schaffung von institutionellen Bedingungen engagiert, die demokratische und humane Interaktionsbeziehungen in der Schule und ihrem näheren und weiteren Umfeld ermöglichen sollen. Die dafür notwendige politische Bewusstseinsbildung hat er sich in schmerzhafter Reflexion der persönlichen Erfahrungen im Nationalsozialismus erarbeitet. Die dabei gewonnenen Einsichten haben sein Engagement auch dann getragen, wenn die politischen Widerstände gegen seine anspruchsvollen Perspektiven der inneren und äußeren Schulreformen (aber auch Universitätsreformen) massiv waren und häufig überhand genommen hatten. Im Zentrum stehen dabei Aktivitäten in staatlichen, zumeist kultusministeriell eingerichteten Gremien und Kommissionen, die der nachhaltigen Umgestaltung des öffentlichen Schulwesens dienen sollten. Die Studie bietet einen faszinierenden Einblick in die Verschränkung von schulpädagogischem Engagement und Reflexivität, allerdings auch eine ernüchternde Bilanz.
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Klafki, W. (2021). Erfahrungen und Einsichten aus 25 Jahren bildungspolitischer Mitwirkung. In: Braun, KH., Stübig, F., Stübig, H. (eds) Schulreformen und Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Neuere Geschichte der Pädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23593-2_3
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