Zusammenfassung
Großveranstaltungen wie Festivals, Konzerte, Sportevents und Volksfeste sind gegenwärtig ein wesentlicher Teil der Freizeitgestaltung, welche aber immer auch mit Risiken verbunden sind. Dies zeigen (teilweise tragische) Ereignisse der letzten Jahre wie z. B. das Unglück bei der Love Parade im Jahr 2010 in Duisburg oder der Anschlag auf den Boston-Marathon 2013. Sicherheit auf Großveranstaltungen ist spätestens dadurch nicht nur in Medien, Politik und Wissenschaft ein zentrales Thema geworden. Dabei sind es verschiedene Akteure wie Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Veranstalter und private Organisationen, die gemeinsam für Sicherheit und Ordnung sorgen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die interorganisationale Zusammenarbeit auf Großveranstaltungen am Beispiel von Polizei und Veranstaltungsordnungsdiensten (VOD) anhand empirischer Daten und diskutiert Herausforderungen, die mit den informellen Aspekten und der wechselseitigen Wahrnehmung der Akteure verbunden sind.
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Das von 2016 bis 2019 laufende Projektvorhaben „ProVOD: Professionalisierung des Veranstaltungsordnungsdienstes“ bezieht sich auf das Förderprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit“ und wird im Themenfeld „Neue ökonomische Aspekte“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Kennzeichen 13N14112 gefördert. Siehe auch https://www.provod.uni-wuppertal.de/ über Jahrzehnte Mitglieder der Organisation und durchlaufen währenddessen verschiedene Stationen und Verwendungen. Es ist davon auszugehen, dass dies auch die Einsätze von Polizeien auf Großveranstaltungen prägt.
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Schütte, P., Schönefeld, M., Göbel, L., Kierspe, H., Fiedrich, F. (2019). Interorganisationale Zusammenarbeit auf Großveranstaltungen am Beispiel von Polizei und Veranstaltungsordnungsdiensten. In: Barthel, C. (eds) Polizeiliche Gefahrenabwehr und Sicherheitsproduktion durch Netzwerkgestaltung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23574-1_8
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