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Adressat*innenbezogene Forschung im Verständnis „Pädagogischer Passungsverhältnisse“ von Graßhoff – empirische Einblicke in die Jugendberufshilfe für Geflüchtete

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Nutzen, Nicht-Nutzen und Nutzung Sozialer Arbeit
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Zusammenfassung

Die hohe Bildungs- und Erwerbsorientierung Geflüchteter hat – neben dem aktuell beklagten Fachkräftemangel – mit dazu beigetragen, dass in den sozialpolitischen Debatten der letzten Jahre unstrittig ist, dass eine duale Berufsausbildung die Integration junger Geflüchteter in Deutschland maßgeblich unterstützen kann. Und so sind für sie zahlreiche Berufsbildungsangebote neu geschaffen oder bestehende geöffnet worden. Sofern die verschiedenen Maßnahmen eine sozialpädagogische Begleitung vorsehen, werden sie hier als Jugendberufshilfe bezeichnet. Trotz all dieser Angebote gelang es jedoch bisher deutlich weniger Ausbildungsstellenbewerber*innen mit (ca. 36 %) als ohne Fluchthintergrund (ca. 49 %), eine Berufsausbildung zu beginnen. Unter anderem waren diese kritisch stimmenden Daten ein Anlass für das hier vorgestellte Forschungsprojekt. Im Verständnis sozialpädagogischer Adressat*innenforschung kamen junge Geflüchtete selbst zu Wort zu der Frage, was ihnen ihr Besuch der Jugendberufshilfe ‚eigentlich‘ für ihre selbstbestimmte Lebensgestaltung in Deutschland ‚bringe‘. Dabei blieb es jedoch nicht: Auf der Basis des Modells „Pädagogischer Passungsverhältnisse“ von Graßhoff wurden die aus den Narrationen der jungen Leute gewonnenen Forschungsergebnisse in ihrer Verwobenheit mit institutionellen Bedingungen der Maßnahmen sowie pädagogischen Deutungsmustern der sozialpädagogischen Fachkräfte untersucht.

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Notes

  1. 1.

    Hier wird die Bezeichnung Geflüchtete und nicht Flüchtlinge genutzt, um die so benannten Menschen explizit als handlungsmächtige Subjekte zu adressieren.

  2. 2.

    Es sind also Ausnahmen, d. h. auch ältere Teilnehmende, möglich. So war auch einer der Befragten 27 Jahre alt.

  3. 3.

    Zur Interviewtranskription wurde unterschiedliche Software genutzt, sodass die Herkunft der Zitate mal mit „Z.“ = Zeilennummer, andere mit „A.“ = Absatznummer angegeben ist.

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Enggruber, R., Fehlau, M. (2020). Adressat*innenbezogene Forschung im Verständnis „Pädagogischer Passungsverhältnisse“ von Graßhoff – empirische Einblicke in die Jugendberufshilfe für Geflüchtete. In: van Rießen, A., Jepkens, K. (eds) Nutzen, Nicht-Nutzen und Nutzung Sozialer Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23250-4_12

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