Zusammenfassung
Ausgehend von einer Kritik an der praktischen Familienpolitik in Deutschland werden Bedingungen und Ursachen für die mangelhafte Effektivität aufgezeigt. Als potentiell konsensfähige Zielvorstellung wird „Nachwuchssicherung“ vorgeschlagen, ein Konzept, das in zwei Dimensionen zu entfalten ist: Als Elternpolitik im Sinne einer Anerkennung von Leistungen der Eltern und zum den Abbau ihrer Benachteiligungen; und als Kinderpolitik im Sinne der Förderung der Entwicklungs-und Teilhabechancen von Kindern. Effektive Familienpolitik muss kinderreiche Familien gezielt fördern und vielfältigen Vorteilen von Kinderlosigkeit entgegenwirken. Die bisherige zersplitterte Erbringung von Leistungen für Familien und deren Finanzierung werden kritisch hinterfragt und deren Koordinierung über eine einheitliche Familienkasse mit eigener Rechtspersönlichkeit zur Diskussion gestellt, zumal diese auch eine öffentliche Agentur der Interessenwahrnehmung von Familien werden könnte.
Entstanden als Referat auf der Sozialethikertagung der Katholischen sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach am 27. April 2007. Druckfassung in Rauscher, Anton (Hrsg.) (2008). Verspielen wir unsere Zukunft? Die Familienpolitik am Wendepunkt (Mönchen-Gladbacher Gespräche 28). Köln: J.P. Bachem Verlag, 87–108.
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Literatur
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Kaufmann, FX. (2019). Eltern und Kinder in den Spannungsfeldern gefährdeter Sozialstaatlichkeit – auch eine Zusammenfassung (2008). In: Bevölkerung – Familie – Sozialstaat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23171-2_19
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