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Generationsbeziehungen und Generationenverhältnisse im Wohlfahrtsstaat (1993/97)

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Bevölkerung – Familie – Sozialstaat
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Zusammenfassung

Generationsbeziehungen äußern sich in sozialen Interaktionen zwischen Angehörigen verschiedener familial definierter Generationen, Generationenverhältnisse dagegen sind das Ergebnis des Zusammenwirkens bestimmter Institutionen des Sozialstaates, die Zusammenhänge von Lebenslagen und Schicksalen unterschiedlicher Altersklassen vermitteln. Aufgrund der Verteilungswirkung sozialstaatlicher Maßnahmen ist es zu einer altersspezifischen Polarisierung der Erwerbsbeteiligung und zu einer asymmetrischen Entwicklung der Generationen gekommen, infolge derer die Finanzierung des Altenanteils immer schwieriger wird. Die hohe Akzeptanz des die alte Generation begünstigenden Verteilungsmusters beruht auf dem Umstand, dass alle Menschen Eltern und sonstige ältere Verwandte haben, von denen die meisten das Rentenalter erleben. Wachsende Spannungen hinsichtlich der Finanzierung der Alterssicherung dürften zu verbreiteten Desolidarisierungserscheinungen nur dort führen, wo die familialen Solidaritäten fehlen oder brüchig werden. Neben der Nachwuchssicherung und der Regeneration von Humanvermögen gehört somit auch die Erhaltung der intergenerationellen Solidarität zu den unverzichtbaren gesellschaftlichen Funktionen von Familie.

Erstveröffentlichung in: Mansel, Jürgen, Rosenthal, Gabriele, Tölke Angelika (Hrsg.) (1997). Generationen-Beziehungen, Austausch und Tradierung. Opladen: Westdeutscher Verlag, 17–30. Eine abweichende Vorfassung erschien in Lüscher, Kurt, Schultheis, Franz (Hrsg.) (1993). Generationsbeziehungen in ‚postmodernen‘ Gesellschaften. Konstanz. – Die vorliegende Fassung wurde durch den Autor geringfügig überarbeitet. Der Text wurde der neuen Rechtschreibung angepasst.

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Kaufmann, FX. (2019). Generationsbeziehungen und Generationenverhältnisse im Wohlfahrtsstaat (1993/97). In: Bevölkerung – Familie – Sozialstaat. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23171-2_16

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