Zusammenfassung
Dieses Kapitel ist der Simulation von Einspritzprozessen gewidmet. Von theoretischer Seite betrachtet stellt sich die Thematik viel komplexer dar, als es die Existenz leicht handhabbarer „Strahlmodule“ in allen gängigen CFD‐Codes zunächst vermuten ließe. Wenn man sich aber die meisten der damit erzielten Ergebnisse kritisch betrachtet, wird man sich der ganzen Schwierigkeiten der Thematik schnell bewusst. Nach wie vor gilt, dass sich mit den heute für motorische Applikationen verfügbaren Codes sinnvolle Resultate nur mit großem Aufwand erzeugen lassen.
Zunächst soll nachfolgend das Standardstrahlmodell entwickelt werden, die dafür erforderliche Modellierung der Eintropfenprozesse und die stochastische Modellierung eines Partikelensembles in Lagrange’scher Formulierung. Wie schon erwähnt bringt dieser Ansatz viele Probleme und Schwierigkeiten mit sich, die im Detail diskutiert werden sollen. Schließlich sollen Modellierungsansätze in Euler’scher Formulierung vorgestellt werden, die hier Abhilfe schaffen könnten.
Einzeltropfenprozesse umfassen die Austauschprozesse von Masse, Impuls und Wärme zwischen einem einzelnen Tropfen und der umgebenden Gasphase. Der Impulsaustausch wird rein kinematisch mittels des Strömungswiderstandes beschrieben, während Massen‐ und Wärmeaustausch mit der Umgebung durch Diffusions‐ und Konvektionsprozesse in der Tropfenumgebung hervorgerufen werden.
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Notes
- 1.
Gl. (50.5) ist die in der Literatur übliche Formulierung, streng genommen müsste noch die \( \vec{v}_{\text{g}}^{\prime\prime}b\)‐Abhängigkeit von \( {{C}_{W}} \cdot \left| {{{\vec{v}}}_{\text{g}}}-{{{\vec{v}}}_{\text{tr}}} \right|\) berücksichtigt werden. Für sehr kleine Geschwindigkeitsdifferenzen geht die aber gegen Null (siehe (50.3) und (50.4)), und für große ist sie gering (\( \left| {{{{\vec{v}}^{\prime\prime}}}_{\text{g}}} \right|\ll\left| {{{\vec{v}}}_{\text{g}}}-{{{\vec{v}}}_{\text{tr}}} \right|\)).
- 2.
Genau genommen erreicht die Tropfentemperatur niemals genau den Siedepunkt, sie verharrt etwas niedriger bei der Kühlgrenztemperatur.
Literatur
Hallett, W.L.H.: A simple model for the vaporization of droplets with large numbers of components. Combust. Flame 121, 334–344 (2000)
Hermann, A.: Modellbildung für die Simulation der Gemischbildung und Verbrennung in Ottomotoren mit Benzin-Direkteinspritzung. Dissertation, Universität Karlsruhe (2008)
Lippert, A.M., Stanton, D.W., Reitz, R.D., Rutland, C.J., Hallett, W.L.H.: Investigating the effect of spray targeting and impingement on diesel cold start. SAE Paper 2000-01-0269. (2000)
Tanim, J., Hallett, W.L.H.: Continous thermodynamics model for Multicomponent vaporization. Chem. Eng. Sci. 50(18), 2933–2942 (1995)
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Krüger, C., Otto, F. (2018). Simulation von Einzeltropfenprozessen. In: Merker, G., Teichmann, R. (eds) Grundlagen Verbrennungsmotoren. ATZ/MTZ-Fachbuch. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19212-9_50
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