Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird zunächst eine schlaglichtartige Analyse des Diskurses um Bildungsforschung, einschließlich der ihm innewohnenden Differenzierung, vorgenommen: quantitativ, qualitativ, theoretisch, empirisch, rekonstruktiv, philosophisch. Diese vorläufige Begriffsbestimmung dient dann der Auseinandersetzung mit der Frage, wie rekonstruktive Bildungsforschung zur neuen „Empirischen Bildungsforschung“ – die sich selbst im Anspruch einer neuen Disziplinarität präsentiert – positioniert ist. Dabei soll auch darauf eingegangen werden, inwiefern sich Bildungsforschung mit der gegenstandsbezogenen Methodenwahl auseinanderzusetzen hat. Dies wird exemplarisch am Beispiel strukturtheoretisch gerahmter Bildungsforschung entfaltet. Abschließend wird diskutiert, welche Reichweite rekonstruktive Bildungsforschung angesichts der Frage nach der prinzipiellen Erforschbarkeit von Bildung hat.
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Literatur und Internetquelle
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Hummrich, M. (2018). Die Positionierung der Bildungsforschung. In: Heinrich, M., Wernet, A. (eds) Rekonstruktive Bildungsforschung. Rekonstruktive Bildungsforschung, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18007-2_13
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