Zusammenfassung
Unter Enterprise Risk Management (ERM) wird ein unternehmensweit abgestimmter Prozess verstanden, mit dem Unternehmen alle Schlüsselrisiken identifizieren, bewerten und aktiv steuern, um Unternehmenswerte für alle Anspruchsgruppen zu generieren. Ausgehend von dieser Definition wird in diesem Kapitel erläutert, welche zentralen Erfolgskriterien modernes Risikomanagement ausmachen und worauf in der Praxis besonders geachtet werden muss, damit die Erfolgspotenziale von ERM ausgeschöpft und Unternehmenswerte geschaffen werden können. Insbesondere scheint es schwierig, die vom Aufsichtsorgan verabschiedete schriftliche Risikopolitik in beobachtbares Verhalten (Risikokultur) zu überführen. Unter anderem bedingt dies ein konsequentes Vorleben und Kommunizieren der Wichtigkeit von ERM durch das Management. Im Unternehmen muss es Anreize geben, damit eine unternehmensweite Risikoidentifikation bzw. die Berichterstattung an entsprechende Stellen gefördert und nicht etwa verhindert wird. Es muss zum Selbstverständnis werden, dass Risiken eingegangen werden dürfen, so lange sie sich innerhalb der festgelegten Toleranzgrenzen befinden. Es muss ein Umdenken stattfinden, dass finanzielle Risiken in den meisten Industrieunternehmen nicht die wichtigste Risikokategorie ausmachen. Weiter wird eine positive Risikokultur unterstützt, wenn historisch gewachsene „Risiko-Silos“ überwunden und eine einheitliche ERM-Sprache unternehmensweit etabliert werden kann. Wenn es ein Unternehmen schafft, ERM als selbstverständlicher Teil des Prozesses der Strategieentwicklung und -umsetzung zu festigen, kann es sein wertgenerierendes Potenzial ausschöpfen.
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Hunziker, S. (2018). Erfolgskriterien von Enterprise Risk Management in der praktischen Umsetzung. In: Hunziker, S., Meissner, J. (eds) Ganzheitliches Chancen- und Risikomanagement. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17724-9_1
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