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Öffentliche Soziologie: Marienthal, Wittenberge und gegenwärtige Konstellationen

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Handbuch Öffentliche Soziologie

Zusammenfassung

Wir beschäftigen uns hier mit drei Beispielen öffentlicher Sozialforschung, die eine Gesellschaft am Nullpunkt, eine im Zustand des Auseinanderfallens und eine in der Wiederaufrichtung zeigen. Am Anfang steht die berühmte „Marienthal“-Studie aus den frühen 1930er Jahren, die heute als Aufnahme einer Welt am Vorabend des Nationalsozialismus gelesen wird. Dann wird das „Wittenberge“-Projekt aus dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts herangezogen, das die ostdeutsche Gesellschaft im Zustand vollständiger Ernüchterung erfasst. Und schließlich wird über das seit 2013 laufende Projekt „Neulandgewinner“ der Robert Bosch Stiftung berichtet, das eine Gesellschaft im Prozess der Neukonstitution verfolgt.

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Notes

  1. 1.

    Christian Fleck vermutet, dass sich Lazarsfeld auch durch die amerikanische Middletown-Studie beeinflussen ließ (Fleck 1998, S. 270).

  2. 2.

    Der Begriff geht auf Ferdinand Tönnies zurück, der ihn von dem niederländischen Soziologen Rudolf Steinmetz übernommen hatte.

  3. 3.

    Von der violetten Suhrkamp-Ausgabe wurden seit 1975 immerhin 66000 Exemplare verkauft (Auskunft Suhrkamp Feb. 2021).

  4. 4.

    Nachzulesen sind Erkenntnisse des Wittenberge-Projekts in drei Sammelbänden sowie drei Monographien (Bude et al. 2011; Thomas 2011; Willisch 2012; Scholl 2015; Haese 2016; Eckert 2018). Außerdem gab es einen Dokumentarfilm über das Projekt von Johanna Malchow, diverse Radio-Features und begleitende Zeitungsberichte, drei wissenschaftliche Tagungen und eine Tagung mit Akteur:innen der Stadt Pirmasens.

  5. 5.

    Im Forschungsverbund gab es fünf wissenschaftliche Teilprojekte, vier Theaterautor:innen im Umfeld des Maxim Gorki Theaters Berlin sowie freischaffende Performance- und Künstler:innengruppen.

  6. 6.

    Neben der Methode der teilnehmenden Beobachtung wurden in den Forschungsprojekten Interviews mit Bewohner:innen und städtischen Akteur:innen geführt – und schließlich von Theaterschaffenden szenisch bearbeitet.

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Bude, H., Eckert, A., Haese, I. (2023). Öffentliche Soziologie: Marienthal, Wittenberge und gegenwärtige Konstellationen. In: Selke, S., Neun, O., Jende, R., Lessenich, S., Bude, H. (eds) Handbuch Öffentliche Soziologie. Öffentliche Wissenschaft und gesellschaftlicher Wandel. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16995-4_38

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