Zusammenfassung
Der Beitrag versammelt erste empirische Ergebnisse aus dem DFG-Projekt „Geteiltes Land, geteilte Familien?“, das sich mit den erzählten Migrationsgeschichten von Familien beschäftigt, die in den 1980er Jahren per Ausreiseantrag aus der DDR in den Westen emigriert sind.
Am Beispiel der ‚DDR-Übersiedler-Familien‘ wird untersucht, welche Auswirkungen ein spezifischer Migrationsprozess auf die alltäglichen Lebenswelten und den sozialen Zusammenhalt von Familien haben kann und umgekehrt, welche Funktionen und welche Rolle das soziale System Familie im Migrationsprozess übernehmen kann. Damit wird auch ein konzeptioneller Vorschlag dazu gemacht, wie eine multiperspektivische Familienforschung und eine akteur_innenzentrierte Migrationsforschung theoretisch wie methodologisch verschränkt werden können.
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Wehr, L. (2018). Familienprojekt Ausreise. In: Baader, M., Götte, P., Gippert, W. (eds) Migration und Familie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15021-1_4
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