Zusammenfassung
Dieser Beitrag befasst sich mit der Behebung von Defiziten bei der Anwendungssystemunterstützung von Geschäftsprozessen. Diese Defizite werden in der betrieblichen Praxis häufig dann ausgelöst, wenn zur Durchführung von Geschäftsprozessen bereits vorhandene Anwendungssysteme eingesetzt werden, aber aufgrund geänderter Umweltbedingungen Handlungsbedarfe bei der Unterstützung der Geschäftsprozesse entstehen. Zu diesem Zweck kann die SOM-Methodik zur Modellbildung auf Geschäftsprozessebene genutzt werden. Dazu wird sie um die Aufgabenträgerzuordnungsebene erweitert, um eine integrale Gestaltung der Anwendungssystemunterstützung von Geschäftsprozessen zu ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Gestaltungsbedarfen in Dienstleistungsbetrieben und deren Erfüllung durch den Ausbau der bestehenden Anwendungssystemunterstützung.
Dieser Beitrag basiert methodisch auf Krumbiegel (1997). Die Methode wird im vorliegenden Beitrag in Bezug auf den aktuellen Stand der SOM-Methodik aktualisiert.
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Notes
- 1.
Eine ausführliche Dokumentation ist in Krumbiegel (1996) zu finden. Sie entstand im Rahmen des von 1994–1996 vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Systementwicklung und Datenbankanwendung, an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg durchgeführten Projekts „Optimierung von Universitätsprozessen“ (optUni).
- 2.
Bei dem Bologna-Prozess handelt es sich um eine europaweite Hochschulreform, die 1999 beschlossen wurde und die Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraums als Vision hat. Hierfür bietet sich das Instrument der Modularisierung von Studiengängen an. Zur Unterstützung wurde u. a. das Konzept des Modulhandbuches, welches wiederum aus Modulen besteht, eingeführt. Ziel ist es, mittels eines im europäischen Hochschulraum einheitlichen Punktesystems (ECTS) die Vergleichbarkeit von Studiengängen transparent zu gestalten und das Studium an unterschiedlichen Hochschulen zu fördern (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (o. J.)).
- 3.
In Abb. 20.6 steht die Abkürzung LMS für Learning-Management-System und PVS für Prüfungsverwaltungssystem.
Literatur
Bundesministerium für Bildung und Forschung (o. J.) Der Bologna-Prozess – die Europäische Studienreform. https://www.bmbf.de/de/der-bologna-prozess-die-europaeische-studienreform-1038.html. Zugegriffen am 21.06.2016
Ferstl OK (1992) Integrationskonzepte betrieblicher Anwendungssysteme. Uni Koblenz-Landau, Koblenz
Ferstl OK, Sinz EJ (2013) Grundlagen der Wirtschaftsinformatik. Oldenbourg, München
International Organization for Standardization (ISO), International Electrotechnical Commission (IEC) (2011) Systems and software engineering – systems and software quality requirements and evaluation (SQaRE) – system and software quality models. ISO, Geneva 35.080(ISO/IEC 25010:2011(E))
Krumbiegel J (1996) Universitätsprozeß „Studium und Lehre“. https://sedaintra.seda.wiai.uni-bamberg.de:443/forschung/kumi/lehre/lehre.htm. Zugegriffen am 21.06.2016
Krumbiegel J (1997) Integrale Gestaltung von Geschäftsprozessen und Anwendungssystemen in Dienstleistungsbetrieben. Dissertation, Universität Bamberg. DUV Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden
Sinz EJ (1996) Ansätze zur fachlichen Modellierung betrieblicher Informationssysteme. Entwicklung, aktueller Stand und Trends. In: Heilmann H, Heinrich LJ, Roithmayr F (Hrsg) Information Engineering. Wirtschaftsinformatik im Schnittpunkt von Wirtschafts-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften. Oldenbourg, München, S 123–143
Sinz EJ (1998) Universitätsprozesse. In: Küpper HU, Sinz EJ (Hrsg) Gestaltungskonzepte für Hochschulen. Effizienz, Effektivität, Evolution. Schäffer-Poeschel, Stuttgart, S 13–57
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Bader, F., Wismer, S. (2016). Integrale Gestaltung von Geschäftsprozessen und Anwendungssystemen in Dienstleistungsbetrieben am Beispiel von Hochschulen. In: Benker, T., Jürck, C., Wolf, M. (eds) Geschäftsprozessorientierte Systementwicklung. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14826-3_20
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