Zusammenfassung
Analysiert wurden 72 Praxisberichte von berufsintegrierend studierenden ErzieherInnen zur frühen mathematischen Bildung in der Kita. Die Auswertung mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse mit anschließender Quantifizierung wies auf eine Präferenz für den numerischen Bereich („Mengen, Zahlen, Ziffern“) hin, aber auch auf ein breites Verständnis früher Mathematik, insofern die übrigen erfassten Bereiche („Muster und Reihenfolgen“, „Raum und Form“, „Sortieren und Klassifizieren“ und „Zeit“) jeweils in mindestens der Hälfte der Berichte beschrieben wurden und in der überwiegenden Mehrheit der Berichte mehrere Bereiche Erwähnung fanden. Zudem wurde die mathematische Bildung als bereichsübergreifend geschildert, wobei vor allem der Bereich Sprache integriert wurde. Hinsichtlich pädagogisch-didaktischer Zugangsweisen zeichnete sich eine deutliche Präferenz für kindorientierte, (ko-)konstruktivistische Ansätze ab.
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Schmitt, A., Schwentesius, A. (2017). Wie konzipieren ErzieherInnen frühe mathematische Bildung? Eine Analyse von Praxisberichten berufsbegleitend Studierender. In: Schuler, S., Streit, C., Wittmann, G. (eds) Perspektiven mathematischer Bildung im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12950-7_18
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