Zusammenfassung
Der Präventionsbegriff hat für die Pädagogik, die Soziale Arbeit und die Sozialpolitik einen besonderen Reiz. Dies gilt in zweierlei Hinsicht. Zum einen versprechen Präventionsprogramme potenzielle Problementwicklungen frühzeitig und niedrigschwellig zu verhindern, bevor sie als Problemlagen manifest werden, die mit höherem Aufwand zu bearbeiten sind und höhere Folgekosten nach sich ziehen. Zum anderen impliziert der Präventionsbegriff eine normative Attribuierung von Programmen und Maßnahmen als Praktiken, die bemüht sind, frühzeitig die ,richtigen‘ und ‚notwendigen‘ Reaktionen gegenüber problematischen Entwicklungen zu veranlassen. Für Prävention zu sein, heißt zunächst einmal gegen problematische, unerfreuliche, ungerechte oder einfach schlechte Entwicklungen zu sein, unabhängig davon, ob es sich dabei um Armut oder Karies, Terrorismus oder Ladendiebstahl handelt. Da sich nun alles zum Schlechten hin entwickeln kann, scheint derjenige, der ‚mehr Prävention‘ fordert, sachlich wie moralisch zunächst immer Recht zu haben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Ziegler, H. (2016). Prävention und soziale Kontrolle. In: Scherr, A. (eds) Soziologische Basics. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11928-7_27
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11928-7_27
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-11927-0
Online ISBN: 978-3-658-11928-7
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)