Zusammenfassung
Unter den Bedingungen zunehmend entgrenzter undpluraler Gesellschaften scheinen sich alltagstaugliche Sinnformate demokratischer Praxis noch selbstverständlicher als zuvor in der Lebenswelt der je Einzelnen aufzudrängen. Da aus unterschiedlichen Möglichkeiten ausgewählt werden kann, scheint die Reflektion gegebener stabiler Sinnformate vorweggenommen, das je Wahrgenommene unumstößlicher – ein Phänomen für die das Unwort des Jahres 2010 „alternativlos“ eine prominente Zeugenschaft übernimmt. Insoweit erscheint die Stärkung des Bildungsgedankens notwendiger denn je, um Educanden eine Orientierung in der Welt zu ermöglichen. Demokratiepolitische Bildung verweist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit der Analyse von Konstruktionsweisen gesellschaftlicher und insbesondere demokratischer Sinnstrukturen. Unter anderem mit Hilfe von Elementen aus der Diskursforschung werden didaktische Arrangements geschaffen, die ein Ausgangspunkt für demokratiepolitische Bildungsprozesse sein können.
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