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Der Wandel der Beschäftigtenstrukturen im Industriesektor: Industrieangestellte und ihre Arbeitsbedingungen

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Angestellte Revisited

Zusammenfassung

Thomas Haipeter und Christine Slomka beschreiben in ihrem Beitrag Entwicklungstendenzen der Beschäftigungsstrukturen und der Arbeitsbedingungen von Industrieangestellten anhand von Datenauswertungen des Mikrozensus und des Sozio-oekonomischen Panels. Ein zentraler Befund dabei lautet, dass sich in den letzten Jahren der Strukturwandel des Industriesektors in Richtung interner Tertiarisierung überaus dynamisch entwickelt hat und inzwischen in der Industrie ebenso viele Angestellte wie Arbeiter beschäftigt sind. Industrieangestellte unterschieden sich dabei in ihren Beschäftigungsmerkmalen stark von Industriearbeitern: Sie sind im Durchschnitt höher qualifiziert, üben anspruchsvollere Tätigkeiten aus und weisen niedrige Anteile atypischer Beschäftigungsformen auf. Allerdings zeichnen sich in diesem Rahmen auch Probleme der Arbeitsbedingungen ab. Dazu gehören die Ausdehnung der Arbeitszeiten, Unzufriedenheit mit den Karriereperspektiven und vor allem wachsender Zeit- und Leistungsdruck.

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Notes

  1. 1.

    Der Mikrozensus befragt seit 1957 jährlich circa 370.000 Haushalte bzw. 830.000 zufällig ausgewählte Personen zu Themen wie Familie, Ausbildung, Beruf und Lebenssituation. Ausgewertet wurden die Daten von 1999 bis 2011. Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) stellt jedes Jahr Informationen über 11.000 Haushalte und 20.000 Befragte bereit. Themenschwerpunkte sind Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Gesundheit. In die Analyse flossen Daten der Jahre 1999 bis 2012. Da das SOEP deutlich weniger Personen befragt als der Mikrozensus, liegt hier „lediglich“ eine Fallzahl von 658 Industrieangestellten (bzw. 603 Industriearbeitern) vor (ohne Auszubildende). Deutlich besser gestaltet sich die Datengrundlage im Mikrozensus mit über 15.000 befragten Industrieangestellten (bzw. 14.157 Industriearbeitern).

  2. 2.

    Vor 2001 beinhaltete der SOEP-Fragebogen keine Frage zur Leiharbeit. Bis 2002 wurde die Frage gestellt, ob es sich bei dem derzeitigen Arbeitgeber um eine Zeitarbeitsfirma handelt. Ab 2003 wurde die Fragestellung dahingehend geändert, dass gefragt wurde, ob das derzeitige Arbeitsverhältnis ein Zeitarbeits- bzw. Leiharbeitsverhältnis ist.

  3. 3.

    Die Antwortkategorien „jede Woche“, „alle 2 Wochen“, „alle 3–4 Wochen“ der Variablen „Samstagarbeit“ und „Sonntagarbeit“ wurden zu der Kategorie „regelmäßig“ zusammengefasst. Auch Antwortkategorien der Variablen „Abendarbeit“ und „Nachtarbeit“ wurden in der Kategorie „regelmäßig“ vereint. Hierbei handelte es sich um die Antwortmöglichkeiten „täglich“, „mehrmals die Woche“, „wochenweise wechselnd“.

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Haipeter, T., Slomka, C. (2016). Der Wandel der Beschäftigtenstrukturen im Industriesektor: Industrieangestellte und ihre Arbeitsbedingungen. In: Haipeter, T. (eds) Angestellte Revisited. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11233-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11233-2_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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