Zusammenfassung
Die Geschichte der Österreichischen Frauenzeitschriften – hier verstanden als Zeitschriften, die ein weibliches Publikum adressieren – kann bis 1918 auf mehr als 150 Produkte verweisen, was eine Klassifizierung als eigenständige Mediengattung rechtfertigt. Ihre Anfänge liegen im Zeitalter der Aufklärung, in dem Bildung zu einer gesellschaftspolitischen Zielsetzung erhoben wurde. Im historischen Kontext von Restauration und Konservativismus trugen Mode-, Familien- und Haushaltszeitschriften gesellschaftliche Rollenvorstellungen mit. Die revolutionären Strömungen der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts leiteten ein neues Kapitel der Frauenmediengeschichte ein: Frauen traten vermehrt als Herausgeberinnen und Redakteurinnen von Frauenzeitschriften auf, politische und konfessionelle Blätter entstanden, während unterhaltende Zeitschriften und Journale bestehen blieben, vermehrt wurden Blätter auch in anderen Nationalsprachen aufgelegt. Insofern Frauenzeitschriften Frauen sowohl als Individuen, als auch als organisierte Gruppierungen adressierten und darüber hinaus gesamtgesellschaftliche Fragen thematisierten, erfüllten sie Funktionen der Öffentlichkeit auf einer Mikro-, Meso- und Makroebene.
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Krainer, L. (2016). Geschichte der Österreichischen Frauenzeitschriften. In: Karmasin, M., Oggolder, C. (eds) Österreichische Mediengeschichte. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11008-6_10
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