Abstract
Ausgehend von einer historischen Rekonstruktion der spannungsreichen Institutionalisierung der Erwachsenen- und Weiterbildung wird im Beitrag problematisiert, dass infolge der mit den 1990er Jahren beginnenden organisationstheoretischen Perspektivierung von Erwachsenenbildung, in der stärker auf einerseits innerbetriebliche Bedeutungszusammenhänge und andererseits Markterfordernisse fokussiert wird, die konfligierenden gesellschaftlichen Erwartungen an diese Teildisziplin der Erziehungswissenschaften aus dem Blick verloren werden. Plädiert wird daher für die Wiederaufnahme einer institutionentheoretischen Forschungstradition, die das komplexe Arrangement von erwachsenenpädagogischen Institutionen, professionellem erwachsenenpädagogischem Handeln und gesellschaftlichen Bedingungen akzentuiert und auf die Weiterentwicklung erwachsenenpädagogischer Institutionen mit Blick auf ihre zentrale Funktion ‚Bildungsarbeit mit Erwachsenen‘ zielt.
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