Zusammenfassung
Die Gerontopsychiatrie ist zuständig für alte Menschen mit einer psychischen Störung. Notwendig ist, einem psychisch kranken alten Menschen mit und ohne geistige Behinderung nicht nur die für ihn erforderliche Diagnostik, Behandlung und Pflege zukommen zu lassen, sondern auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu garantieren. Abzuwägen sind die Grenzen zwischen oft falsch verstandener Fürsorge und Autonomie, zwischen Möglichkeiten, im häuslichen Bereich mit Hilfen zu leben oder in einer Einrichtung. Anzutreffende Vorurteile wie „Unbezahlbarkeit“, „therapeutischer Nihilismus“ und einseitiges Ökonomieverständnis kollidiert mit dem demokratischen Verständnis von Menschenwürde, welche keine Altersgrenze kennt und nicht teilbar ist.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Bickel, H. (2003). Epidemiologie psychischer Störungen im Alter. In H. Förstl (Hrsg.), Lehrbuch der Gerontopsychiatrie und –psychotherapie (2. Aufl., S. 11–26). Stuttgart: Thieme.
BMFSFJ, & B. M. G. (Hrsg.). (2010).Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Berlin. (publikationen@bundesregierung.de).
Bundesgesetzblatt (BGBL). (2008). Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vom 13. Dez. 2006. Teil II Nr. 35. http://www.un.org/Depts/german/uebereinkommen/ar61106-dbgbl.pdf. Zugegriffen: 28. Juli 2014.
Cicero, T. (1998). Cato maior de senectute. In H. Merklin (Hrsg.), 38, S. 57. Stuttgart: Reclam.
Dieckmann, F., & Giovis, C. (2012). Der demographische Wandel bei Erwachsenen mit geistiger Behinderung. Teilhabe, 51(1), 12–19.
Ederer, G., & Ederer, P. (1997). Das Erbe der Egoisten. München: Goldmann.
von Ferber, C. (2002). „Erforderlich“? und wenn ja „verhältnismäßig“-Betreuungsrechtliche Vorgaben auf dem Prüfstand der Entscheidungsprozessforschung. In P. M. Hoffmann & M. T. Korte (Hrsg.), Betreuungsrechtliche Praxis in Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Schriftenreihe des BMFSFJ (Bd. 223, S. 7–11). Stuttgart: Kohlhammer.
von Goethe, J. W. (1826). Maximen und Reflexionen: Kunst und Altertum. GW 8 (o. J.), Reinhard Mohn (S. 382). Gütersloh: Bertelsmann.
Gutzmann, H. (2001). Psychisch kranke alte Menschen: Wo sind sie geblieben? Spectrum, 30(2), 31–33.
Haveman, M., & Stöppler, R. (2004). Altern mit geistiger Behinderung. Grundlagen und Perspektiven für Begleitung, Bildung und Rehabilitation. Stuttgart: Kohlhammer.
Havemann, M. (1997). Alt werden mit geistiger Behinderung. Zur Epidemiologie von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen. In G. Weber (Hrsg.), Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung (S. 27–40). Bern: Huber.
Helmchen, H., & Kanowski, S. (2001). Gerontopsychiatrie in Deutschland. Gegenwärtige Entwicklung und zukünftige Anforderungen. In Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hrsg.), Expertisen zum Dritten Altenbericht der Bundesregierung (Bd. 4, S. 11–110). Opladen: Leske + Budrich.
Hessel, S. (2010). Empört Euch! Berlin: Ullstein.
Hirigoyen, M. F. (1999). Die Masken der Niedertracht – seelische Gewalt im Alltag. München: Beck.
Hirsch, R. D. (2012). Humor in der Behandlung von kranken alten Menschen. In B. Wild (Hrsg.), Humor in Psychiatrie und Psychotherapie (S. 233–252). Stuttgart: Schattauer.
Hirsch, R. D. (2013). Die patientenorientierte Gerontopsychiatrie: mobil, vielfältig und kreativ. In G. Klug, G. Hermann, & B. Fuchs-Nieder (Hrsg.), Was braucht eine moderne Gerontopsychiatrie? (S. 23–55). Frankfurt a. M.: Mabuse.
Hirsch, R. D., & Fussek, C. (2001). Gewalt gegen pflegebedürftige alte Menschen in Institutionen: Gegen das Schweigen (3. erw. Aufl.). Frankfurt a. M.: Mabuse.
Hirsch, R. D., & Kastner, U. (2004). Heimbewohner mit psychischen Störungen – Expertise. Forum 38, Kuratorium Deutsche Altershilfe. Kuratorium Deutsche Altershilfe: Köln.
Hirsch, R. D., Baumgarten, A., Brand, R., & Kortus, R. (1992). Gerontopsychiatrie – Zum Selbstverständnis der Gerontopsychiatrie. Bonn: Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie e. V. und Untergruppe der AG Gerontopsychiatrie des AK der Leiter der öffentlichen Psychiatrischen Krankenhäuser in der BRD, Eigendruck: Bonn.
Hirsch, R. D., Holler, G., Reichwaldt, W., & Gervink, T. (1999). Leitfaden für die ambulante und teilstationäre gerontopsychiatrische Versorgung. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit (Bd. 114). Baden-Baden: Nomos.
Illhardt, F. J. (1995). Ageism im Umgang mit alten Menschen und seine Auswirkungen auf die therapeutische Beziehung. Zeitschrift für Gerontopsychologie & -psychiatrie, 8, 9–16.
Maercker, A., Forstmeier, S., Wagner, B., Glaesmer, H., & Brähler, E. (2008). Posttraumatische Belastungsstörungen in Deutschland. Der Nervenarzt, 79, 577–586.
Mann, K., Mundle, G., & Heinz, A. (2003). Alkoholismus und Alkoholfolgekrankheiten. In H. Förstl (Hrsg.), Lehrbuch der Gerontopsychiatrie und –psychotherapie (S. 516–524). Stuttgart: Thieme.
Nikolaus, T. (2000). Physiologisches Altern, Morbidität und Mortalität. In T. Nikolaus (Hrsg.), Klinische Geriatrie (S. 15). Berlin: Springer.
Simmel, G. (1992). Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Gesamtausgabe (Bd. 11). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
United Nations. (1983). Wiener internationaler Aktionsplan zur Frage des Alters. New York: United Nations.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hirsch, R. (2016). Gerontopsychiatrie in Bewegung – Herausforderungen und Grenzen. In: Müller, S., Gärtner, C. (eds) Lebensqualität im Alter. Gesundheit. Politik - Gesellschaft - Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09976-3_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09976-3_21
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-09975-6
Online ISBN: 978-3-658-09976-3
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)