Zusammenfassung
Unter der eingangs von de Boer skizzierten interaktionistisch-konstruktivistisch orientierten Perspektive wird mit diesem Beitrag der fachbezogene Austausch unter Lernenden im Mathematikunterricht der Grundschule in den Blick genommen. Interessant erscheinen folgende Fragen: Wann wird es im Gespräch unter Grundschulkindern mathematisch? Und welche Lernchancen eröffnen sich im Rahmen der mathematischen Themenentwicklung? Um diesen Fragen nachzugehen, wird zunächst differenziert, welche verschieden gelagerten thematischen Schwerpunkte eines Gesprächs unter Lernpartnern im Mathematikunterricht der Grundschule auftreten. Anknüpfend zeigt das Beispiel der Schülerin Senna in einer Gruppenarbeit die Komplexität eines inhaltsbezogenen `Fach´gesprächs unter Grundschulkindern mit seinen Lernchancen und -hürden. Inwieweit der mikroanalytische Blick auf Gespräche im Mathematikunterricht sensibilisieren kann für eine lernförderliche Gesprächskultur, ist abschließend zu diskutieren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Alexander, R. 2001. Culture and Pedagogy: International comparisons in primary education. Oxford und Boston: Blackwell.
Barnes, D., und F. Todd. 1995/2006. Communication and Learning Revisited. Making meaning through talk. Portsmouth, NH: Boynton/Cook Heinemann.
Barnes, M. 2005. Exploring how power is enacted in small groups. In Communication and Learning Revisited Proceedings of the 29th Conference of the International Group for the Psychology of Mathematics Education, hrsg. H. L. Chick, und J. L. Vincent, 137-144. Melbourne: PME.
Barron, B. 2000. Achieving coordination in collaborative problem-solving groups. The Journal of the Learning Sciences 9 (4): 403-436.
Bauersfeld, H. 2002. Interaktion und Kommunikation. Verstehen und Verständigung. Grundschule 34 (3): 10–14.
Brandt, B. 2004. Kinder als Lernende. Partizipationsspielräume und –profile im Klassenzimmer. Eine mikrosoziologische Studie zur Partizipation im Klassenzimmer. Frankfurt a. M.: Peter Lang.
Brandt, B., und G. Höck. 2011. Ko-Konstruktion in mathematischen Problemlöseprozessen – partizipationstheoretische Überlegungen. In Die Projekte erStMaL und MaKreKi. Mathematikdidaktische Forschung am „Center for Individual Development and Adaptive Education“ (IDeA), hrsg. B. Brandt, R. Vogel, und G. Krummheuer, 245-284. Münster: Waxmann.
Brandt, B., und M. Nührenbörger. 2009a. Kinder im Gespräch über Mathematik. Die Grundschulzeitschrift 222/223: 28-33.
Brandt, B., und N. Nührenbörger. 2009b. Strukturierte Kooperationsformen im Mathematikunterricht der Grundschule (Materialheft). Die Grundschulzeitschrift 222/223.
Brinker, K., und S. Sager. 2010. Linguistische Gesprächsanalyse. Eine Einführung (5.Aufl.). Berlin: Erich Schmidt.
Bruner, J. 1997. Sinn, Kultur und Ich-Identität. Zur Kulturpsychologie des Sinns. Heidelberg: Auer Verlag. Originalausgabe: Acts of meaning. Cambridge MA, 1990.
Eberle, T. S. 1997. Ethnomethodologische Konversationsanalyse. In Sozialwissenschaftliche Hermeneutik, hrsg. R. Hitzler, und A. Honer, 245-279. Opladen : Leske + Budrich.
Edwards, D. 1997. Discourse and cognition. London: Sage.
Fölling-Albers, M. 2001. Soziales Lernen in der Grundschule. In: Online Familienhandbuch des Staatsinstituts für Frühpädagogik. https://www.familienhandbuch.de/schule/grundschule/soziales-lernen-in-der-grundschule. Zugegriffen: 09.05.2012.
Götze, D. 2007. Mathematische Gespräche unter Kindern – Zum Einfluss sozialer Interaktion von Grundschulkindern beim Lösen komplexer Aufgaben. Hildesheim: Franzbecker.
Höck, G. voraussichtl. 2015. Ko-Konstruktive Problemlösegespräche im Mathematikunterricht der Grundschule. Eine mikrosoziologische Studie zum Zusammenspiel lernpartnerschaftlicher Ko-Konstruktion und individueller Partizipation. Münster: Waxmann.
Howe, C. 2009. Collaborative group work in middle childhood: Joint construction, unresolved contradiction and the growth of knowledge. Human Development 52: 215–239.
Howe, C. 2010. Peer groups and children’s development. Oxford: Blackwell.
Krappmann, L., und H. Oswald. 1989. Freunde, Gleichaltrigengruppen, Geflechte. Die soziale Welt der Kinder im Grundschulalter. In Veränderte Kindheit. Veränderte Grundschule, hrsg. M. Fölling-Albers, 93–102. Frankfurt a. M.: Arbeitskreis Grundschule.
Krummheuer, G. 1992. Lernen mit „Format“: Elemente einer interaktionistischen Lerntheorie. Diskutiert an Beispielen mathematischen Unterrichts. Weinheim: Deutscher Studienverlag.
Krummheuer, G. 1997. Narrativität und Lernen. Mikrosoziologische Studien zur sozialen Konstitution schulischen Lernens. Weinheim: Deutscher Studienverlag.
Krummheuer, G. 2011. Die empirisch begründete Herleitung des Begriffs der „Interaktionalen Nische mathematischer Denkentwicklung“. In Die Projekte erStMaL und MaKreKi. Mathematikdidaktische Forschung am „Center for Individual Development and Adaptive Education“ (IDeA), hrsg. B. Brandt, R. Vogel, und G. Krummheuer, 25-90. Münster: Waxmann.
Krummheuer, G., und B. Brandt. 2001. Paraphrase und Traduktion. Partizipationstheoretische Elemente einer Interaktionstheorie des Mathematiklernens in der Grundschule. Weinheim und Basel: Beltz Wissenschaft.
Krummheuer, G., und J. Voigt. 1991. Interaktionsanalysen von Mathematikunterricht. Ein Überblick über Bielefelder Arbeiten. In Interpretative Unterrichtsforschung, hrsg. H. Maier, und J. Voigt, 13-32. Köln: Audius Verlag, Deubner & Co KG.
Littleton, K., und C. Howe. 2010. Educational dialogues. Understanding and promoting productive interaction. Oxon und New York: Routledge.
Markowitz, J. 1986. Verhalten im Systemkontext. Zum Begriff des sozialen Epigramms. Diskutiert am Beispiel des Schulunterrichts. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Mehan, H. 1979. Learning lessons. Cambridge: Harvard University Press.
Miller, M. 2006. Dissens. Zur Theorie diskursiven und systemischen Lernens. Bielefeld: transcript.
Miller, M. 1986. Kollektive Lernprozesse. Studien zur Grundlegung einer soziologischen Lerntheorie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Pauli, C., und K. Reusser. 2000. Zur Rolle der Lehrperson beim kooperativen Lernen. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 22 (3): 421-442.
Rafal, C. T. 1996. From co-construction to take-overs: science talk in a group of four girls. Journal of the Learning Sciences 5 (3): 279-293.
Sacks, H. 1998. Lectures on conversation. Malden: Blackwell.
Schütte, M. 2006. Die sprachliche Gestaltung des Lernprozesses im Mathematikunterricht vor dem Hintergrund sprachlich-kultureller Diversität. In Der Blick nach innen: Aspekte der alltäglichen Lebenswelt Mathematikunterricht Band 1, hrsg. H. Jungwirth, und G. Krummheuer, 85-118. Münster: Waxmann.
Spitta, G. 1992. Schreibkonferenzen in Klasse 3 und 4. Ein Weg vom spontanen Schreiben zum bewussten Verfassen von Texten. Frankfurt a. M.: Cornelsen Scriptor.
Stebler, R. 1999. Eigenständiges Problemlösen. Zum Umgang mit Schwierigkeiten beim individuellen und paarweisen Lösen mathematischer Problemgeschichten. Bern u. a.: Peter Lang.
Toulmin, S. E. 1958/2003. The use of argument. Cambridge und New York: Cambridge University Press
Voigt, J. 1994. Entwicklung mathematischer Themen und Normen im Mathematikunterricht. In Verstehen und Verständigung – Arbeiten zur interpretativen Unterrichtsforschung, hrsg. H. Maier, und J. Voigt, 77-111. Köln: Aulis.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Höck, G. (2015). Das mathematische Gespräch in Lernpartnerschaften im Mathematikunterricht. In: de Boer, H., Bonanati, M. (eds) Gespräche über Lernen - Lernen im Gespräch. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09696-0_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-09696-0_12
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-09695-3
Online ISBN: 978-3-658-09696-0
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)