Zusammenfassung
Durch den demografischen Wandel verändert sich die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland. Das Statistische Bundesamt stellt regelmäßig Berechnungen an, wie sich die Alterszusammensetzung der gesamten Bevölkerung und der Erwerbsbevölkerung entwickelt und verändert. Unter Erwerbsbevölkerung versteht die Statistik die Menschen zwischen 20 und 64 Jahren, also all die, die theoretisch arbeiten können. Die aktuelle Prognose lautet: Deutschland erlebt zunächst einen Prozess der Alterung der Gesellschaft, dem etwa ab dem Jahr 2024 ein Schrumpfungsprozess folgen wird. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass weniger junge Nachwuchs- und Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden sein werden. Die mittlere Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen stellt zurzeit noch den Kern der Belegschaft en in den Unternehmen. In Zukunft wird diese Gruppe zahlenmäßig abnehmen, während der Anteil der über 50- und der über 60-Jährigen weiter ansteigen wird.
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Notes
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Da die Zuwanderungszahlen aus EU-Ländern in den letzten zwei bis drei Jahren stark angestiegen sind, kann sich die demografische Entwicklung in Deutschland verlangsamen (Vogler-Ludwig et al. 2014). Es sieht aber bisher nicht danach aus, dass die Zuwanderungszahlen dauerhaft zu einer völlig anderen Bevölkerungsentwicklung führen.
- 2.
Diese Zahlen beruhen auf der 12. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2009. Die 13. Vorausberechnung ist für das Jahr 2015 zu erwarten.
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Hier ist zu bedenken, dass eine Belastung nicht gleichzeitig auch eine Beanspruchung ist. Die gleiche objektive Belastung durch Schichtarbeit kann zu einer unterschiedlichen subjektiven Beanspruchung und somit zu unterschiedlichen Folgen bei den betroffenen Mitarbeitern führen.
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Stracke, S., Schöneberg, K. (2016). Die demografische Entwicklung: Trends und Folgen für die Unternehmen. In: Nerdinger, F., Wilke, P., Stracke, S., Drews, U. (eds) Innovation und Personalarbeit im demografischen Wandel. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09028-9_2
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