Skip to main content

Produktkalkulation im Kontext von Industrie 4.0

  • Chapter
  • First Online:
Industrie 4.0 als unternehmerische Gestaltungsaufgabe

Zusammenfassung

Ein erklärtes Ziel von Industrie 4.0 ist es, die Produktion mit Hilfe von Cyber-physischen Systemen (CPS) zu flexibilisieren, um dadurch eine große Bandbreite individueller Produkte fertigen zu können. Dabei durchlaufen die zu fertigenden Produkte keine statischen, in Arbeitsplänen fest vorgeplanten, Produktionsprozesse mehr, sondern steuern sich selbst. Dies bedeutet, dass ein sogenanntes „Smart Product“ direkt mit den Fertigungseinheiten kommuniziert und mit diesen die einzelnen Bearbeitungsschritte vereinbart. Diese Entwicklung geht mit einem technologischen Fortschritt einher, der zu einer zunehmenden Variabilität von Fertigungseinheiten (bspw. Mehrspindelmaschinen mit Werkzeugbatterien) führt. Durch die dargestellten Veränderungen entstehen autonome und agile Fertigungsumgebungen, die wirtschaftlich kleine Losgrößen ad-hoc fertigen können.

Diese Entwicklung stellt insbesondere für die Angebotskalkulation individualisierter Produkte zunehmend ein Problem dar. Zum einen steigt der Aufwand im Kontext der Kalkulation stark an, da durch die Verkleinerung der Losgrößen die Menge der zu kalkulierenden Produkte drastisch zunimmt. Zum anderen fallen bei CPS Arbeitspläne als Kalkulationsgrundlage weg. Da die Ressourcenallokation spontan erfolgt, sind im Voraus weder die einzusetzenden Fertigungsressourcen noch die Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten determiniert. Eine Kalkulation kann damit ex-ante nur als grobe Abschätzung erfolgen.

Dies stellt insbesondere den Vertrieb im Kontext der Angebotserstellung vor neue Herausforderungen. Ein möglicher Lösungsansatz besteht darin, auf Basis von historischen technischen Daten ähnliche Produkte automatisiert zu identifizieren sowie deren technische Eigenschaften (Merkmale) ex-post anhand einer automatisierten Nachkalkulation zu bepreisen. Für neue Produkte kann damit eine ex-ante Kalkulation als Summe der Kosten der im Produkt enthaltenen technischen Merkmale erfolgen. Der vorliegende Beitrag stellt hierfür ein Konzept auf Basis etablierter Business-Intelligence-Infrastrukturen vor.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Literatur

  • Corsten, H., & Gössinger, R. (2012). Produktionswirtschaft: Einführung in das industrielle Produktionsmanagement (13. Aufl.). München: Oldenbourg.

    Google Scholar 

  • Grupp, B. (1987). Optimale Verschlüsselung bei Online-Datenverarbeitung: Aufbau moderner Nummernsysteme für Sachnummern jeder Art, Personennummern und Auftragsnummern. Köln: TÜV Rheinland.

    Google Scholar 

  • Kagermann, H., Wahlster, W., & Helbig, J. (Hrsg.). (2013) Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. Plattform Industrie 4.0. Frankfurt a. M.

    Google Scholar 

  • Kilger, W., Pampel, J. R., & Vikas, K. (2012). Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung (13. Aufl.). Heidelberg: Springer.

    Book  Google Scholar 

  • Layer, A., Haasis, S., & Van Houten, F. (2001). Feature-based, design-concurrent cost calculations using case-based reasoning. Proceedings of DECT/DFM’01, ASME 2001 Design Engineering Technical Conference, Pittsburgh 9–12 September 2001, S. 163–172.

    Google Scholar 

  • Österle, H., Becker, J., Frank, U., Hess, T., Karagiannis, D., Krcmar, H., Loos, P., Mertens, P., Oberweis, A., & Sinz, E. J. (2010). Memorandum zur gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik. Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 62(6), 664–672.

    Google Scholar 

  • VDI. (2003). VDI-Richtlinie 2218: Informationsverarbeitung in der Produktentwicklung – Feature-Technologie. Düsseldorf: Verein deutscher Ingenieure (VDI).

    Google Scholar 

  • Wiendahl, H. P. (2014). Betriebsorganisation für Ingenieure (8. Aufl.). München: Hanser.

    Google Scholar 

  • Wierda, L. (1991). Linking design, process planning and cost information by feature-based modelling. Journal of Engineering Design, 2, 3–19.

    Article  Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Clemens Haußmann .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Haußmann, C., Lachenmaier, J., Lasi, H., Kemper, HG. (2016). Produktkalkulation im Kontext von Industrie 4.0. In: Obermaier, R. (eds) Industrie 4.0 als unternehmerische Gestaltungsaufgabe. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08165-2_14

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-08165-2_14

  • Published:

  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-08164-5

  • Online ISBN: 978-3-658-08165-2

  • eBook Packages: Business and Economics (German Language)

Publish with us

Policies and ethics