Zusammenfassung
Der gesellschaftliche Stellenwert von Fürsorgearbeit ist eines der zentralen familienpolitischen Themen in Deutschland. Wie Fürsorgearbeit gesellschaftlich zu organisieren ist, welche sozialen Rechte damit verbunden sein sollen und welcher Beitrag damit zur Gestaltung von geschlechter- und kindgerechten gesellschaftlichen Verhältnissen geleistet wird, ist immer wieder Gegenstand politischer Diskussion. Die Analyse dieser Familien- und Geschlechterpolitik, wirft die Frage nach einem Paradigmenwechsel in der politischen Steuerung des Modells der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit auf. Wie sich die politische Gestaltung einem theoretischen Anspruch auf Geschlechtergleichheit gegenüber verhält und welche wohlfahrtstaatlichen Alternativen es zum derzeitigen Politikregime der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Elternschaft in Deutschland geben kann, wird untersucht.
Abstract
The social significance of care work is one of the core issues in family policy in Germany. There is an ongoing political discussion on how care work is to be organized within society, on the corresponding social rights, and on how this contributes to create gender equality and child friendly societal conditions. Analysing family and gender policy raises the question of a required paradigm shift in how compatibility of work and family life is politically managed. This paper looks into the matter how policy-making relates to a theoretical standard of gender equality and which alternative welfare-state measures there are to the current policy regime of compatibility of work life and parenthood in Germany.
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Koch, A. (2016). Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Elternschaft – Fortschreibung oder Neuansatz bei Elterngeld, Arbeitszeitpolitik und Kinderbetreuung in Deutschland?. In: Maier-Höfer, C. (eds) Angewandte Kindheitswissenschaften – Applied Childhood Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08120-1_5
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