Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der Geschichtstheorien des 19. Jahrhunderts stellt Alfred Weber ab 1911 die Frage, wie es zu kultureller, insbesondere künstlerischer Produktivität kommt. Im Gegensatz zu dem kumulativen Fortschritt in Wissenschaft und Technik und zu der Machtakkumulation in Herrschaftsverbänden sieht er in der kulturellen Kreativität eine nichtrationale spontane Bewegung, mit der Menschen sich neue Daseinsbedingungen anverwandeln. Darzustellen sind die geistesgeschichtlichen Hintergründe, aber auch die Aporien des Konzepts. Bleibend ist Webers Entdeckung der Spontaneität, mit der Menschen in Lebenslagen, die sie als entfremdend wahrnehmen, ihre eigene symbolische Welt aufbauen.
Similar content being viewed by others
Literatur
Bergson, Henri. 1912. Die schöpferische Entwicklung. Jena: Diederichs.
Bernheim, Ernst. 1880. Geschichtsforschung und Geschichtsphilosophie. Göttingen: Verlag von Robert Peppmüller.
Buckle, Henry Thomas. 1864. Geschichte der Zivilisation in England. Leipzig/Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung.
Demm, Eberhard. 2003. Geist und Politik. Der Heidelberger Gelehrtenpolitiker Alfred Weber 1968–1958. Heidelberg: Verlag Regionalkultur.
Eckert, Roland. 1970. Kultur, Zivilisation und Gesellschaft – Die Geschichtstheorie Alfred Webers. Basel/Tübingen: Kyklos-Verlag und J.C.B. Mohr (Paul Siebeck).
Eckert, Roland. 1986. Die Kulturtheorie Alfred Webers – Überlegungen zur Wissenssoziologie des Bildungsbürgertums. In Alfred Weber als Politiker und Gelehrter, Hrsg. Eberhard Demm, 69–81. Stuttgart: Steiner.
Eckert, Roland, Christa Reis, und Thomas A. Wetzstein. 2000. „Ich will halt anders sein wie die anderen“ – Abgrenzung, Gewalt und Kreativität bei Gruppen Jugendlicher. Opladen: Leske + Budrich.
Gehlen, Arnold. 1962. Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt. Frankfurt/Bonn: Athenäum.
Lamprecht, Karl. 1876. Alte und neue Richtungen in der Geschichtswissenschaft. Berlin: R. Gaertner.
Mead, George Herbert. 1934/1978. Geist, Identität und Gesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp.
Nietzsche, Friedrich. 1922a. Vorarbeiten zu einer Schrift über den Philosophen. In Gesammelte Werke, Bd. 6. München: Musarion Verlag.
Nietzsche, Friedrich. 1922b. Unzeitgemäße Betrachtungen. Drittes Stück. Schopenhauer als Erzieher. In Gesammelte Werke, Bd. 7. München: Musarion Verlag.
Scheler, Max. 1928. Die Stellung des Menschen im Kosmos. Darmstadt: Reichl.
Stambolis, Barbara, und Jürgen Reulecke, Hrsg. 2015. Hundert Jahre Hoher Meissner (1913–2013), 101–103. Göttingen: V&R unipress.
Weber, Alfred. 1909. Reine Theorie des Standorts. Tübingen: Mohr.
Weber, Alfred. 1912. Religion und Kultur. Jena: Diederichs.
Weber Alfred. 1913. Der soziologische Kulturbegriff, in. Verhandlungen des 2. Dt. Soziologentages 1912 in Berlin. Tübingen: Schriften der Gesellschaft f. Soziologie, Ser. I Bd. 2.
Weber, Alfred. 1927. Ideen zur Staats- und Kultursoziologie. Karlsruhe: G. Braun.
Weber, Alfred. 1950. Kulturgeschichte als kultursoziologie, 2., erw. Aufl. München.
Weber, Alfred. 1951. Prinzipien der Geschichts- und Kultursoziologie. München: R. Piper.
Weber, Alfred. 1955. Gechichts- und Kultursoziologie. In Wörterbuch der Soziologie, Hrsg. von Willhelm Bernsdorf und Friedrich Bülow. Stuttgart.
Windelband, Wilhelm. 1907. Geschichte und Naturwissenschaft, Rede zum Antritt des Rektorats der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg gehalten am 1. Mai 1894. In Präludien [Aufsätze und Reden zur Einleitung in die Philosophie]. Tübingen: J.C.B. Mohr (P. Siebeck).
Winter, Rainer, und Roland Eckert. 1990. Mediengeschichte und kulturelle Differenzierung. Zur Entstehung und Funktion von Wahlnachbarschaften. Opladen: Leske + Budrich.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this entry
Cite this entry
Eckert, R. (2016). Alfred Weber und die Kultursoziologie. In: Moebius, S., Nungesser, F., Scherke, K. (eds) Handbuch Kultursoziologie. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08000-6_37-1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-08000-6_37-1
Received:
Accepted:
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Online ISBN: 978-3-658-08000-6
eBook Packages: Springer Referenz Sozialwissenschaften und Recht