Zusammenfassung
Der Beitrag setzt sich mit der großen Spanne im Repertoire der politischen Partizipationsmöglichkeiten in demokratischen Systemen auseinander. Hierzu werden unterschiedliche Demokratiemodelle und Politikbegriffe hinsichtlich der politischen Partizipation allgemein nach ihrem instrumentellen und normativen Verständnis unterschieden. Schließlich soll ein Blick auf die in der politischen Bildung verwendeten Bürgerleitbilder weiterhelfen, um das Verständnis der Bürger/-innen gegenüber der Verwaltung sowie ihrem Wunsch nach größerer politischer Partizipationsfähigkeit zu erklären. Diese Leitbilder können in den aktuellen demokratietheoretischen Debatten ein „Hilfsgerüst“ dafür sein, wie sich die demokratischen Erwartungshaltungen der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten ausdifferenziert haben. Für die politische Bildung ist bedeutsam, dass individuelle Betroffenheiten stets mit affektiven bzw. emotionalen Lernprozessen verbunden werden. Somit sind sie insbesondere fachlich anschlussfähig an die Voraussetzungen und Wirkungen von politischen Partizipationsprozessen, die mit individuellen Freiheits- und Informationsrechten der Bürger/-innen einhergehen.
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Brunold, A. (2017). Politische Partizipation als Element der Demokratietheorie in Politikwissenschaft und Politikdidaktik. In: Oberle, M., Weißeno, G. (eds) Politikwissenschaft und Politikdidaktik. Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07246-9_9
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